Präventionsprogramm in Grundschulen senkt Übergewichtshäufigkeit

„Gesund in die Zukunft“ ist ein Präventionsprogramm für Grundschulen, das von einer Arbeitsgruppe des Zentrums für Kinder- und Jugendmedizin Heidelberg konzipiert und in einer wissenschaftlichen Studie erprobt wurde.

Ziel der Initiatoren war es, ein Programm zu entwickeln, das in Schulen ohne größeren zusätzlichen Aufwand vom Schulpersonal umzusetzen ist. Das entstandene Programm „Gesund in die Zukunft“ läuft über sechs Monate und beinhaltet eine Unterrichtseinheit zur Ernährung pro Monat, eineinhalb Stunden Bewegungstraining pro Woche außerhalb der Schulzeit sowie einen themenbezogenen Elternabend pro Monat. Die Unterrichtseinheiten können von Lehrer/-innen an die individuelle Unterrichtssituation angepasst und ausgestaltet werden.

Für die Evaluation des Programms wurden die Daten von 444 Schülern aus 9 teilnehmenden Grundschulen ausgewertet, die vor Beginn klassenweise in eine Präventions- und eine Kontrollgruppe aufgeteilt worden waren. Die Auswertung bestätigte den Erfolg der Maßnahme: Zwei Jahre nach deren Abschluss war der Anteil übergewichtiger Kinder in der Präventionsgruppe von rund 18 auf 13 % signifikant abgesunken, während er in der Kontrollgruppe angestiegen war. Gleichzeitig entwickelte das Team des Zentrums für Kinder- und Jugendmedizin das Programm „Gesund in die Zukunft – plus“ für Schüler der fünften Klassen in Förderschulen – das erste Programm zur Prävention von Übergewicht für diese Schulart. Das Pilotprojekt mit 16 Schülern verlief auch hier vielversprechend, Lehrer und Schüler nahmen engagiert und motiviert teil. Das Konzept gleicht dem Programm für Grundschulen, berücksichtigt allerdings die besonderen Bedürfnisse von Förderschülern.

Quelle: Universitätsklinikum Heidelberg, Pressemeldung vom 13.09.2011
Literatur: Lichtenstein S, Teufel U, Weiland C et al. Adipositasprävention in Grundschulen. Nachhaltige Senkung des Adipositasrisikos bei Grundschülern mittels schulbasiertem Präventionsprogramm. Monatsschrift Kinderheilkunde 159: 751–757

Den Artikel finden Sie in Ernährungs Umschau 12/11 auf Seite 649.