Über den Sinn und Unsinn von Sportgetränken
- 14.01.2013
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Helmut Heseker, Paderborn
In den letzten Jahrzehnten wurde mit den so genannten Sportgetränken eine neue Getränkegruppe, die auf die vermeintlichen Bedürfnisse von Sportlern abgestimmt ist, entwickelt und erfolgreich am Markt etabliert. Im gleichen Zeitraum wurden die Trinkempfehlungen für Sporttreibende – bezogen auf die Trinkmenge und die Getränkezusammensetzung – mehrfach gravierenden Revisionen unterzogen.
Die speziell für die Verwendung im Hochleistungssport konzipierten, isotonen bzw. leicht hypotonen Getränke werden inzwischen sehr häufig auch im Breitensport konsumiert. Beiträge von VON COHEN, HENEGHAN et al. und NOAKES im British Medical Journal haben erhebliche Zweifel an der den Trink- und Getränkeempfehlungen zugrunde liegenden wissenschaftlichen Evidenz aufkommen lassen. Auch wird die große Nähe einiger Wissenschaftler und sportmedizinischer Fachgesellschaften, die an der Herausgabe dieser Trinkempfehlungen beteiligt waren, zu den Herstellern von Sportgetränken als kritisch angesehen.
Geschichte der Getränkeempfehlungen für Sportler
Die Suche nach geeigneten, leistungssteigernden Getränken im Sport ist mindestens so alt, wie es organisierte Sportwettkämpfe gibt. Geändert haben sich nur die Vorstellungen, wie derartige Produkte zusammengesetzt sein sollten. In der Antike galten bei den Griechen z. B. Stierblut und spezielle Kräuterteemischungen als gängige Mittel, um Kraft und Ausdauer zu erhöhen.
Von den Inkas ist überliefert, dass sie Matetee oder Kaffee tranken und Kokablätter kauten, um auf diese Weise die Laufleistungen zu steigern. Radsportler nahmen im 19. Jahrhundert mit Nitroglyzerin getränkte, koffeinhaltige Zuckerstückchen oder eine Mischung aus Kokablättern und Wein. Obwohl heute nur noch „weiche“ Inhaltstoffe in derartigen Getränken toleriert werden: Der alte Glaube an leistungssteigernde Wirkungen ist so verbreitet wie eh und je. Es wird weiterhin versucht, die Menschen durch überzeugend klingende Werbe- und Wirkaussagen von der Notwendigkeit spezieller Sportgetränke zu überzeugen – und dies offenbar mit großem Marketingerfolg.
Den vollständigen Artikel finden Sie in Ernährungs Umschau 01/13 von Seite M40 bis M43.
Die Literatur zu diesem Artikel finden Sie im Internet unter
www.ernaehrungs-umschau.de/service/literaturverzeichnisse/
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