Zu guter Letzt 01/13: Nur ein Traum!

…Wir schreiben das Jahr 2013. Wahljahr in Deutschland. Aufgrund der positiven Erfahrungen mit der Health-Claims-Verordnung hat die Europäische Kommission beschlossen, auch politikbezogene Werbeaussagen durch die eigens hierfür eingerichtete Behörde für Bürger- und Politiksicherheit genehmigen zu lassen . Bislang wurden hierfür 5 Panels/Gremien eingerichtet: „Blaues vom Himmel“, „Beliebigkeit“, „Wahlgeschenke auf Pump“, „Schönstes Gesicht“ und „Weiter so“.

Über 40 000 wählerbezogene Aussagen wurden allein aus Deutschland bislang zur Genehmigung vorgelegt, damit diese noch rechtzeitig vor der heißen Wahlkampfphase auf die Plakate gedruckt werden können. Nach einer ersten Sichtung wurden bereits mehr als 95 % der Aussagen abgelehnt. Die häufigsten Gründe für eine Ablehnung waren die nicht ausreichende oder widersprüchliche Datenlage, aber auch „eindeutig widerlegte Aussagen“, „Gemeinplätze“ oder „sachfremde Aussagen“ führten zu einer Abweisung des Zulassungsantrages.

Die Expertenpanels prüfen derzeit noch, ab Aussagen wie „Besser für Deutschland“, „Frischer Wind für Berlin“, „Wir packen’s an“ oder „Wir machen’s jedem recht“ durch die von den antragstellenden Parteien vorgelegten Daten und bisherigen Erfolge als „mit möglicher Evidenz“ belegt gelten können. Erschwert wird die Entscheidung dadurch, dass gleiche Claims von Anbietern angeblich ganz unterschiedlicher politischer Lösungen und Konzepte beantragt wurden.

Vertreter der antragstellenden Parteien hingegen bemängeln, dass die bislang zugelassenen Aussagen wie „Langfristige und nachhaltige Konzepte über Parteigrenzen und Wahltermine hinweg sichern den sozialen Frieden und damit das Wohlergehen des Staates“ als zu sperrig empfunden werden und die potenziellen Wähler zu wenig mobilisieren. Werbeagenturen fordern außerdem aus layouttechnischen Gründen kürzere Slogans, damit diese sich in der ab 2013 ebenfalls vorgeschriebenen Mindestschriftgröße auf Handzetteln und anderen Werbemitteln noch darstellen lassen.

… ich schrecke hoch – ich muss beim Korrigieren eingenickt sein. Das kann doch nicht wahr sein. Was kommt als nächstes? Ich formuliere schon einmal vorsichtig: Das regelmäßige Lesen dieser Fachzeitschrift steigert Ihren Kenntnisstand und hält Sie fachlich auf dem Laufenden.

Dr. Udo Maid-Kohnert

Den vollständigen Artikel finden Sie in Ernährungs Umschau 01/13 auf Seite M56.

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