Nachschlag: Wunschzettel für 2021

Mit den guten Vorsätzen für das neue Jahr ist es nicht so einfach. Wenn sie zum wiederholten Mal auf der Liste stehen, können einen schon leichte Zweifel an der persönlichen Selbstwirksamkeit beschleichen.

Nun hat das völlig unplanbare letzte Jahr ja die Generalausrede für alle nicht umgesetzten Vorsätze geliefert, dennoch: An Stelle von Vorsätzen hier meine persönliche Wunschliste an das Jahr 2021:

Bitte weniger etikettenschwindlerische „Querdenker“ – und den Spruch „das muss man doch noch sagen dürfen“ möchte ich gar nicht mehr hören.
Muss auch nicht sein: Noch ein Aufklärungsformat (TV, Webinar, Vortrag, YouTube) über „Ernährungsmythen“, das den Nimbus dieser Mythen nur in den Köpfen verfestigt (das haben Mythen leider so an sich, die „Widerlegung“ wird gerne schnell wieder vergessen, weil weniger spannend).
Dafür gerne mehr: Wirklich nachdenkliche Mitmenschen und solche mit Empathie.
Bitte weniger: Aufgeblasene Hypes um einzelne Lebensmittel – sei es als „Super“- oder als „Bäh“-Food.
Dafür gerne mehr:
Wertschätzung für Lebensmittel und alle, die sie mit Liebe, Sorgfalt und gutem Gewissen anbauen, verarbeiten, zubereiten, transportieren und für uns verfügbar machen. Und natürlich:
Bitte weniger: Politische Hinhaltetaktik in Sachen Umwelt- und Verbraucherschutz, die als Erfolg verkauft wird.
Muss auch nicht sein:
Selbsternannte Ernährungs-AufklärerInnen, deren einziges Geschäftsmodell das Bashing von Ernährungsempfehlungen ist.
Dafür mehr: Wertschätzung für alle Fachkräfte, die uns für guten Umgang mit Lebensmitteln und Ernährung sensibilisieren und dabei unterstützen. Sie dürfen gerne Wünsche ergänzen!

Ihr Udo Maid-Kohnert



Diesen Artikel finden Sie wie auch die Vorschau auf die nächste Ausgabe in ERNÄHRUNGS UMSCHAU 1/2021 auf Seite M56.

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