Dioxin

Dioxine in Lebensmitteln – Wie schätzen Experten das Risiko für den Verbraucher ein?Erhöhte Dioxinwerte in Eiern und Schweinefleisch verunsichern Verbraucher aktuell in Deutschland und bestimmen in diesen Tagen die Pressenachrichten. Durch das illegale Einmischen von Fettsäuren in Futtermittel war es zur Kontamination mit Dioxin gekommen. Prof. Dr. Peter FÜRST vom Chemischen und Veterinäruntersuchungsamt Münsterland- Emscher-Lippe , Münster, und Lebensmitteltoxikologe Prof. Pablo STEINBERG von der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover schätzen im Interview mit Heike RECKTENWALD das Risiko für deutsche Verbraucher ein.


Um welche Dioxine geht es im aktuellen Skandal, welche Teilsubstanzen werden gefunden? FÜRST: Dioxine werden bei einer Vielzahl von thermischen und technischen Prozessen als unerwünschte Nebenprodukte gebildet. Dabei entstehen in der Regel nicht einzelne Verbindungen, Kongenere genannt, sondern in Abhängigkeit von dem Prozess mehr oder minder komplexe Gemische, die für die Kontaminationsquelle charakteristisch sind. Somit können die bei der Untersuchung von Lebensmitteln oder Futtermitteln nachgewiesenen Dioxinprofile dem Analytiker wertvolle Hinweise auf die ursprüngliche Ursache der Kontamination liefern.

Zum Beispiel unterscheiden sich die Kongenerenprofile, die aus der Chlorbleiche oder der Herstellung und Anwendung des mittlerweile verbotenen Holzschutzmittels Pentachlorphenol stammen, deutlich von dem Profil, das für den Eintrag von Dioxinen als Verunreinigung von polychlorierten Biphenylen (PCB) in die Umwelt typisch ist. Im vorliegenden Fall ist das nachgewiesene Kongenerenmuster im Wesentlichen durch zwei Hexachlordibenzo-p-dioxine (1,2,3,6,7,8-HexaCDD und 1,2,3,7,8,9-HexaCDD) sowie 1,2,3,4,6,7,8-HeptaCDD und 1,2,3,4,6,7,8,9-OctaCDD gekennzeichnet. Dieses Muster ist in dieser Zusammensetzung bisher unbekannt und kann noch keiner spezifischen Quelle zugeordnet werden.

Welche Dioxinbelastungen sind bewiesen?
FÜRST: Durch das illegale Einmischen von Fettsäuren, die für technische Zwecke bestimmt waren, in tausende Tonnen von Futtermitteln mussten eine Vielzahl von landwirtschaftlichen Betrieben gesperrt werden, da aufgrund der Verfütterung der kontaminierten Erzeugnisse eine Belastung der Tiere sowie der von ihnen gewonnenen Lebensmittel nicht ausgeschlossen werden konnte. Betroffen waren insbesondere Legehennen, Puten, Schweine und Rinder.

Den vollständigen Artikel finden Sie in Ernährungs Umschau 02/11 ab Seite 97.

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