Nachhaltigkeit: Für umweltfreundlichere Lebensmittel – Handlungsempfehlungen des Verbraucherzentrale Bundesverbands und des Umweltbundesamts
- 14.02.2014
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- Redaktion
Auf Umweltprobleme durch Lebensmittel und die Folgen für Verbraucher haben der Verbraucherzentrale Bundesverband und das Umweltbundesamt (UBA) immer wieder aufmerksam gemacht. Nun legten sie gemeinsame Handlungsempfehlungen für die drängendsten Probleme vor.
Die fünf Kernpunkte:
- 1. Stickstoffbelastung verringern
- 2. Ökolandbau vorantreiben
- 3. umweltfreundlichere Tierhaltung
- 4. bewussten Fleischkonsum fördern
- 5. unnötige Lebensmittelabfälle vermeiden
Für vzbv und UBA kommt die Stickstoffproblematik in der Agrarpolitik bislang zu kurz. Sie empfehlen eine zeitnahe ambitionierte Überarbeitung der Düngeverordnung. Im ökologischen Landbau sind Stickstoffüberschuss und Energieeinsatz geringer als in der konventionellen Landwirtschaft. Der Ökolandbau ist damit umweltfreundlicher, die Umstellung aber kostet Geld.
Um die Nachfrage nach Bioprodukten mit heimischen Erzeugnissen zu decken, fordern vzbv und UBA eine stärkere finanzielle Unterstützung der Landwirte bei der Umstellung auf „Bio“. Zudem solle eine bessere Rückverfolgbarkeit und Kontrolle von Bioprodukten das Vertrauen der Verbraucher sichern. Um die Tierhaltung umweltfreundlicher zu gestalten, sprechen sich beide Institutionen dafür aus, die Zahl der Tiere pro Hektar landwirtschaftlich genutzter Fläche zu begrenzen. Zudem solle die Bundesregierung stärker über die Folgen eines hohen Fleischkonsums für Gesundheit und Umwelt informieren.
Industrie und Handel könnten über eine zuverlässige Kennzeichnung vegetarischer Produkte Fleischalternativen fördern. In puncto Lebensmittelverschwendung sind alle Akteure gefragt, die Debatte dürfe nicht auf die Verbraucher verengt werden. vzbv und UBA appellieren u. a. an den Handel, Qualitätsanforderungen zur Makellosigkeit, Größe und Form von Lebensmitteln zu überdenken. Ein langfristig angelegtes Konzept zur Verbraucherbildung müsse schon in der Schule ansetzen, um Konsumenten zu sensibilisieren und zu informieren.
Gemeinsame Handlungsempfehlungen von vzbv und UBA: www.umweltbundesamt.de/dokument/fuer-umweltfreundlichere-lebensmittel
Quelle: Umweltbundesamt (UBA) und Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv), Gemeinsame Pressemeldung vom 15.01.2014
Den vollständigen Artikel finden Sie auch in Ernährungs Umschau 02/14 auf Seite M74.