Warum ist eine Stabilisierung des Körpergewichts nach Gewichtsreduktion schwierig?

Bei der konservativen Behandlung adipöser PatientInnen ist der Erhalt eines zunächst reduzierten Körpergewichtes problematisch. Mehr als 90 % der Betroffenen nehmen wieder an Gewicht zu; langfristig wird das vor der Gewichtsabnahme bestehende Gewicht wieder erreicht, die Diät ist „gescheitert“ (vgl. [1, 2]). Dieses Phänomen wird von vielen WissenschaftlerInnen als ein Beleg eines sog. „set points“ des Körpergewichts angesehen: Der Körper „verteidigt“ nach dieser Vorstellung sein ursprüngliches und möglicherweise biologisch festgelegtes Gewicht. Zur Erklärung wird auf neuro-humorale Regelkreise verwiesen, welche die Größe der Energiespeicher gemäß eines im Hypothalamus „gespeicherten“ set points durch Veränderungen der Appetitaufnahme und/oder des Energieverbrauchs kontrollieren und konstant halten. Dieser Beitrag diskutiert die Plausibilität des set-point-Konzepts sowie möglicher Alternativen und Erweiterungen.

Einleitung

Die Idee eines set points beruht wesentlich auf tierexperimentellen Daten. Während der letzten 25 Jahre hat die moderne biomedizinische Forschung die in Rede stehenden Zusammenhänge weitgehend „fragmentiert“ und sich wesentlich auf zellbiologische und molekulare Details der Energiebilanz fokussiert. Die grundlegende Frage, ob das Körpergewicht des Menschen überhaupt reguliert wird, wurde und wird weitgehend als gegeben angenommen. Die andererseits (z. B. auch in führenden Textbüchern) formulierten und alternativen Sichtweisen [3] wurden und werden häufig ignoriert. Diese beschreiben die hohe Sensitivität und Plastizität von Stoffwechselwegen und Energiebilanz gegenüber kulturellen und ökologischen Einflüssen.



Den vollständigen Artikel finden Sie auch in Ernährungs Umschau 3/2018 von Seite M150 bis M155.

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