Kann man das noch essen?
- 14.04.2015
- Print-Artikel
- Anke Möser
- Juliane Yildiz
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Peer-Review-Verfahren | Eingegangen: 16.10.2014 | Akzeptiert: 29.01.2015
Verbraucherverhalten und -wissen zum Umgang mit Lebensmitteln
Weltweit werden ca. ein Drittel aller essbaren Lebensmittel verschwendet [1]. In Deutschland entfallen laut Ergebnissen der Studie des Institutes für Siedlungswasserbau, Wassergüte- und Abfallwirtschaft (ISWA) rund 70 % der weggeworfenen Lebensmittel auf die privaten Haushalte [2]. Beretta et al. bestätigen einen ähnlich hohen Wert für die Schweiz. Dort entfällt etwa die Hälfte der vermeidbaren Lebensmittelabfälle auf die privaten Haushalte [3]. Gemessen an der eingekauften Menge berechnen Quested und Johnson, dass Privathaushalte in Großbritannien 22 % der eingekauften Lebensmittel wegwerfen1 [4]. Das Thema Lebensmittelverschwendung ist daher verstärkt in Industrieländern in den Fokus gerückt, und es wird öffentlich über Ursachen und mögliche Lösungswege diskutiert.
Zusammenfassung
Jeder Deutsche wirft nach empirischen Studien rund 80 kg/Jahr an verwertbaren Lebensmitteln weg. Vor diesem Hintergrund untersucht die vorliegende Studie das Wissen der Verbraucher zum Mindesthaltbarkeits- und Verbrauchsdatum, die Nutzung unterschiedlicher Methoden zum Schutz vor Verderbnis sowie die Gründe für die Entsorgung von Lebensmitteln. Nachdenklich stimmt das Ergebnis, dass bei rund einem Viertel der Befragten Unsicherheiten hinsichtlich des Verbrauchsdatums und des Mindesthaltbarkeitsdatums (MHD) bestanden. Mithilfe einer Clusteranalyse konnten vier unterschiedliche Typen von Verbrauchern identifiziert werden. Diese belegen, dass einerseits nur ganz bestimmte Aspekte des Verbraucherverhaltens relevant waren, andererseits bei dem Typus „Sorglosere Verbraucher“ ein eher allgemein achtloser Umgang mit Lebensmitteln vorlag. Handlungsempfehlungen zur Verringerung von Lebensmittelverschwendung werden abgeleitet.
Schlüsselwörter: Lebensmittelverschwendung, Verbraucherwissen, Clusteranalyse
Still edible? Consumer behaviour and knowledge on handling food
About a third of all edible food in the world is wasted [1]. According to a study performed by the Institute for Sanitary Engineering, Water Quality and Solid Waste Management Institutes (ISWA), about 70 % of this food is discarded by private households [2]. Beretta et al. have confirmed that the values in Switzerland are about as high; about half of avoidable food waste in Switzerland comes from private households [3]. For Great Britain, Quested and Johnson have calculated that private households throw out about 22 % of purchased foods1 [4]. There is therefore increasing interest in food waste in industrial countries, with open discussion about the causes and possible solutions.
Summary
Empirical studies have found that each German throws out about 80 kg of edible food each year. In this context, the present study investigates consumer knowledge on the best before date [Mindesthaltbarkeitsdatum] and use-by date [Verbrauchsdatum], as well as how to use different methods to protect food from spoiling and the reasons for disposing of food. It was worrying that about a quarter of respondents were uncertain about the distinction between the best before date and the use-by date. With the help of cluster analysis, four different groups of consumers were identified. This showed that on the one hand only quite specific aspects of consumer behaviour were relevant. On the other hand, the group of “more careless consumers” were generally careless in handling food. It was possible to derive recommendations to reduce food waste.
Keywords: food waste, consumer knowledge, cluster analysis
Den vollständigen Artikel finden Sie auch in Ernährungs Umschau 04/15 von Seite 52 bis 58.
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