Nutriepigenomik
- 14.06.2010
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- Redaktion
Auch wenn ein oder mehrere Kochbücher Ihr Bücherregal zieren, so kochen Sie doch nicht jeden Tag gleichzeitig alle dort beschriebenen Gerichte. Analog verhält es sich mit der Erbinformation unseres Genoms: Bei weitem nicht alle Gene sind ständig aktiv, viele werden nur zu bestimmten Lebensphasen in Proteine übersetzt, einige in speziellen Stoffwechselsituationen, andere sogar niemals – ein Phänomen, das als differenzielle Genexpression bezeichnet wird. Wie dies gesteuert wird, ist eine der Fragestellungen der Epigenomik. Im Gespräch mit dem Beiratsmitglied der Ernährungs Umschau, Prof. Dr. Christian Barth, geht Prof. Frank Döring, Kiel, auf zentrale Aspekte dieses Forschungsgebietes ein.
EU: Das traditionelle Dogma der Molekularbiologie basiert auf der Steuerung der Proteinsynthese durch die Basenabfolge der DNA mittels des zwischengeschalteten Informationsträgers messenger-RNA. Nun wird dieses traditionelle Bild durch das Konzept der Epigenomik erweitert. Worin besteht diese Erweiterung?
DÖRING: In den letzten Jahren konnte gezeigt werden, dass die Genexpression – also die Übersetzung der Basenabfolge in ein fertiges Protein – auch extragenomischen Einflüssen unterliegt. Hierzu gehören zum Beispiel Umweltfaktoren wie Stress oder Ernährung. Das Spannende am epigenomischen Konzept ist nun, dass solche extragenomischen Einflüsse zum Beispiel in Form von DNA-Methylierungen und/oder Histonmodifikationen „gespeichert“ werden und somit eine langfristige Stoffwechsel-Programmierung möglich ist, die nicht direkt in der Basenabfolge festgelegt ist.
Den vollständigen Artikel finden Sie in Ernährungs Umschau 06/10 ab Seite 325.
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