'Ernährungsmedizin und Diätetik – gemeinsam für den Patienten'
- 14.06.2013
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- Redaktion
Einen großen Bereich innerhalb der vielfältigen Themen auf dem diesjährigen 55. Bundeskongress des VDD und der 14. Jahrestagung des BDEM Ende April 2013 in Wolfsburg nahm die Adipositas-Prävention ein. Hier wurde besonders die Bedeutung der berufsgruppenübergreifenden Zusammenarbeit z. B. von Frauenärzten, Hebammen, Kinder- und Jugendärzten betont. Ist eine weitergehende Beratung bzw. Betreuung und Beratung notwendig, werden auch Diätassistenten als Therapeuten einbezogen. Die Chancen für eine gesunde Zukunft werden jedoch schon vor der Geburt beeinflusst, die Prävention von Übergewicht kann deshalb nicht erst im Schulkindalter beginnen, sondern bereits vor bzw. in der Schwangerschaft der Mutter.
Prof. Dr. Christoph BÜHRER von der Klinik für Neonatologie, Charité Universitätsmedizin, Berlin, dazu:
Die Raten von übergewichtigen Frauen im gebärfähigen Alter und von Schwangeren mit Gestationsdiabetes steigen kontinuierlich an, von 2002 bis 2011 wurde eine GDM-Zunahme von 1,5 auf 4,4 % aller Schwangerschaften verzeichnet. Da seit März 2012 der orale Glukose-Toleranz-Test (oGTT) als Bestandteil der Mutterschaftsrichtlinien zu den Regelleistungen der gesetzlichen Krankenkasse gehört, ist aktuell mit einer sprunghaften Zunahme von GDM-Diagnosen zu rechnen. Das Wachstum des Feten im Mutterleib hängt in kritischer Weise von der Bereitstellung von Substraten durch den mütterlichen Organismus ab, der GDM entspricht somit der Übersteuerung eines physiologisch sinnvollen Mechanismus.
Das erhöhte Glukoseangebot führt beim Feten zu einer vermehrten Speicherung von Glykogen und Fett, gleichzeitig steigt der Sauerstoffbedarf, was über die Ausschüttung von Erythropoietin zur vermehrten Bildung roter Blutkörperchen führt. Eine unmittelbare Folge des verstärkten intrauterinen Wachstums ist das erhöhte Geburtsgewicht (ab 4 000 g spricht man in der Geburtshilfe von Makrosomie), was wiederum wegen befürchteter mechanischer Geburtskomplikationen mit einer erhöhten Sectio-Rate einhergeht.
Den vollständigen Artikel finden Sie in Ernährungs Umschau 06/13 von Seite M358 bis M360.
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