Der Zusammenhang zwischen hochverarbeiteten Lebensmitteln und dem Verlust an Diversität im Ernährungssystem
- 14.06.2023
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- Anja Bosy-Westphal
- Svenja Fedde
- Tim Diekötter
- et al.
Industrialisierung und Globalisierung haben zu einer zunehmenden Verdichtung der Ernährungssysteme geführt, die mit einem Verlust an Diversität in allen Sektoren der Lebensmittelkette einhergeht. Eine geringe Anzahl intensiv kultivierter Getreidearten wird heute auf der ganzen Welt als Basis für nährstoffarme, hochverarbeitete Lebensmittel verwendet. Diese Entwicklung hat unmittelbare Folgen für Umwelt, Gesellschaft und Gesundheit. Die Lösung dieser Probleme erfordert systemische und globale Strategien zur Steigerung der Diversität entlang der Wertschöpfungskette im Ernährungssystem und zur Reduktion der externen Effekte.
Einleitung
Wandel der Lebensmittelproduktion und ihre Bedeutung für die Diversität im Agrarökosystem
Seit den 1950er Jahren haben Entwicklungen in der landwirtschaftlichen Produktion wie die Züchtung moderner Hochleistungssorten, die Ausweitung der Bewässerung, effizientere Technik und der Einsatz synthetischer Dünge- und Pflanzenschutzmittel zu einem deutlichen Anstieg der Ernteerträge geführt. Diese als grüne Revolution bezeichnete Entwicklung hat entscheidend dazu beigetragen, die weltweite Ernährungssicherheit zu verbessern und den Hunger zu verringern [1]. Sie hat jedoch auch gleichermaßen ein Ernährungssystem gefördert, das dem Paradigma der Produktivität folgend auf einem industriellen Ansatz für Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion basiert, der darauf abzielt, große Mengen an preiswerten und homogenen Produkten zu produzieren [2–4]. Dieses Ernährungssystem wird heute weltweit für negative Auswirkungen auf Umwelt, Gesellschaft und Gesundheit verantwortlich gemacht [5–10]. In Verbindung mit hohen externen Kosten stellt die intensive Landwirtschaft eine Herausforderung für viele der 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung der Agenda 2030 der Vereinten Nationen (Sustainable Development Goals) dar. Grund dafür sind vor allem der hohe Wasserbedarf, die Bodendegradierung, die Veränderung der Landschaftsstruktur sowie die Belastung des Ökosystems mit Agrochemikalien wie mineralischen Düngemitteln und Pestiziden [11, 12]. ...
Den vollständigen Artikel finden Sie auch in ERNÄHRUNGS UMSCHAU 6/2023 auf den Seiten M350 bis M360.
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