Ernährungsberatung bei Menschen mit geistiger Behinderung bzw. kognitiver Beeinträchtigung

Knapp 1,7 Mio. Menschen in Deutschland weisen eine zerebrale Störung bzw. geistige oder seelische Behinderung auf. Neben krankheitsspezifischen Risikofaktoren gelten Stress, emotionales Essen, geringere körperliche Aktivität, mangelndes Ernährungswissen und ein verringertes Gesundheitsbewusstsein als Risikofaktoren, z. B. an Adipositas zu erkranken. Letztere sind also Faktoren, die ebenso für die „Normalbevölkerung“ gelten. Eine spezielle Diät oder Ernährungsform bei ausschließlich körperlichen oder geistigen Behinderungen ist nicht erforderlich – jedoch gibt es Gelingensfaktoren und Aspekte, die bei der Beratung dieser Zielgruppe beachtet werden sollten. Stephanie Hagen und Lars Selig beschreiben, wie die Ernährungsberatung bei Menschen mit geistiger Behinderung bzw. mit kognitiver Beeinträchtigung gelingen kann.

Geistige Behinderung bzw. kognitive Beeinträchtigungen

Durch natürliche gesellschaftliche Veränderungen, wechselnde Lebens- und Ernährungstrends steht „Essen und Trinken“ als Wohlstandssymbol heute im Fokus gesundheitlicher Probleme, z. B. bei Adipositas (• Kasten Seite S47) oder dem metabolischen Syndrom. Menschen mit geistiger Behinderung zeigen oft eine geringere kardiovaskuläre und muskuläre Leistungsfähigkeit, meist bedingt durch Vorerkrankungen, einen erschwerten Zugang zu Sportvereinen und/oder Fitnessstudios und ein allgemein fehlendes Körpertraining durch bspw. einseitige Arbeiten in Werkstätten. Angebotene Hilfeleistungen enden mit dem 18. Lebensjahr, die Hürden weitere Therapien zu absolvieren nehmen damit zu. Komplexe Einrichtungen mit Fachpersonal, die den Anforderungen entsprechen könnten, sind begrenzt. Gründe dafür sind vielfältig, Berührungsängste sind dabei aber oft nicht das Hauptproblem. Eher liegt es an den fehlenden Weiterbildungsmöglichkeiten sowie -angeboten und der bedürfnisorientierten Behandlung dieser Personengruppen. Dies schließt den medizinischen, sportlichen wie auch ernährungstherapeutischen Bereich ein. Neben dem Mehraufwand und der damit verbundenen Zeit spielt die finanzielle Abdeckung eine große Rolle.



Den vollständigen Artikel finden Sie auch in ERNÄHRUNGS UMSCHAU 7/2021 auf den Seiten S45 bis S52.

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