Fettlösliche Vitamine bei Erkrankungen der Bauchspeicheldrüse

Bisherige Ergebnisse von Untersuchungen zur 25D-Serumkonzentration und zur Supplementation mit Vitamin D

Silke Klapdor, Eva Richter, Rainer Klapdor, Hamburg

Peer-Review-Verfahren | Eingegangen: 23.12.2011 | Akzeptiert: 28.03.2012

Eine exokrine Pankreasinsuffizienz führt zu einer verminderten bis fehlenden Produktion von Verdauungsenzymen. Folgen sind Verdauungsbeschwerden und eine stetige Gewichtsabnahme. Auch kann es zu einer mangelhaften Aufnahme der fettlöslichen Vitamine A, D, E und K kommen. Bisher wird allgemein empfohlen, einen Mangel dieser Vitamine durch intramuskuläre (i. m.) Gaben von „ADEK“- Präparaten auszugleichen. In der vorliegenden Studie wurde untersucht, ob ein Mangel an fettlöslichen Vitaminen bei Patienten mit Pankreaserkrankungen durch eine orale Supplementation zu behandeln ist.

Bisher wird vielfach empfohlen, einen Mangel der fettlöslichen Vitamine A, D, E und K bei exkretorischer/exokriner Pankreasinsuffizienz (EP) durch intramuskuläre Gabe so genannter „ADEK“-Kombinationspräparate auszugleichen. Eigene Untersuchungen bei Patienten mit EP, bei denen die 25(OH)D-Serumkonzentrationen unter laufender „ADEK“-Therapie im Mangelbereich blieben, sollten klären, ob es möglich ist, unter optimaler Substitution von Pankreasenzymen oral Vitamin D ausreichend zu supplementieren.

Bei 92 % der Patienten mit EP und 87 % der Patienten der Kontrollgruppe lagen die 25(OH)D-Serumspiegel initial < 30 ng/ml. Bei fast allen Patienten, die peroral mit Vitamin D supplementiert wurden, war es möglich, die 25(OH)D-Serumspiegel in den Normbereich, d. h. > 30 ng/ml anzuheben. Nebenwirkungen wurden nicht beobachtet. Entgegen der auch heute weit verbreiteten Ansicht einer notwendigen parenteralen Vitamin-D-Supplementation bei Patienten mit EP, insbesondere nach totaler Duodenopankreatektomie, zeigen unsere Untersuchungen, dass die 25(OH)D-Serumkonzentrationen über eine individuell angepasste orale Vitamin-D-Gabe auch bei Patienten mit EP in den Normalbereich angehoben werden können.

Schlüsselwörter: Pankreasinsuffizienz, fettlösliche Vitamine, orale Vitamin- D-Supplementation, Vitamin-D-Mangel

Fat Soluble Vitamins in Pancreatic Diseases Results of Studies of Serum Concentrations of 25(OH)D and on Supplementation with Vitamin D

Silke Klapdor, Eva Richter, Rainer Klapdor, Hamburg

There may be deficiencies in the fat soluble vitamins A, D, E and K in individuals with excretory/exocrine pancreatic failure (EP). It has frequently been recommended that these should be made good by intramuscular administration of so-called “ADEK” combination preparations. We have carried out studies in patients with EP, in which the serum concentrations of 25(OH)D remained within the range of deficiency, in spite of continuous ADEK therapy.

We wished to establish whether it is possible to achieve adequate oral supplementation of vitamin D if there is optimal substitution of pancreatic enzymes. The initial serum concentration of 25(OH)D was < 30 ng/ml in 92 % of patients with EP and 87 % of patients in the control group. In almost all patients given oral supplements of vitamin D, it was possible to raise the 25(OH)D serum concentration into the normal range, i.e. > 30 ng/ml. No side effects were observed. Although it is widely believed that parenteral vitamin D supplementation is necessary for patients with EP, particularly after total duodenopancreatectomy, our studies show that serum concentrations of 25(OH)D can be raised into the normal range with individually adjusted oral doses of vitamin D.

Keywords: Pancreatic insufficiency, fat soluble vitamins, oral vitamin D supplementation, vitamin D deficiency

Den vollständigen Artikel finden Sie in Ernährungs Umschau 08/12 von Seite 436 bis 441.

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