Abschlussbericht Forschungsvorhaben „Folsäureversorgung“

Ziel des Forschungsvorhabens „Folsäureversorgung der deutschen Bevölkerung“ war es zu untersuchen, welche Maßnahme am besten geeignet ist, die Folat-/Folsäureversorgung der Bevölkerung zu verbessern, um einen wirksamen Beitrag zur Prävention von Neuralrohrdefekten in Deutschland zu leisten. Seit August liegt der Abschlussbericht vor. Unter Berücksichtigung der dargelegten Vor- und Nachteile der einzelnen Maßnahmen wird deren Eignung für die Prävention von NRD wie folgt eingeschätzt:

1. Die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln à 400 μg Folsäure pro Tagesdosis wäre grundsätzlich am geeignetsten für die Prävention von NRD, weil damit

  • die für die Frühschwangerschaft empfohlene Folsäuremenge tatsächlich aufgenommen und
  • die Zielgruppe direkt erreicht werden kann.

2. Durch eine fakultative Mehlanreicherung ließe sich – ähnlich wie bei der Verwendung von folsäureangereichertem Salz – nur dann eine Verbesserung der Folsäurezufuhr in der Zielgruppe erreichen, wenn das Mehl bzw. Salz von der Zielgruppe der Frauen tatsächlich verzehrt/verwendet wird. Eine Verbesserung der Folatversorgung bei Frauen im gebärfähigen Alter ist also nicht garantiert.

3. Sofern in Deutschland eine flächendeckende Mehlanreicherung eingeführt werden würde (wie in den Modellrechnungen angenommen), könnte die Folsäurezufuhr der gesamten Bevölkerung, einschließlich sozial benachteiligter Gruppen, gleichmäßig und vorhersehbar erhöht werden. Die Zielgruppe der Frauen würde durch diese Anreicherungsmaßnahme garantiert erreicht werden.

Eine Anreicherung mit 150 μg Folsäure pro 100 g wäre am besten geeignet, einen signifikanten Beitrag zur Folsäureversorgung zu leisten, ohne dass auf der anderen Seite ein hoher Anteil der Bevölkerung eine Folsäurezufuhr oberhalb der Unbedenklichkeitsgrenze (UL, Upper Level) erreichen würde.

Den vollständigen Artikel und weitere Kurzberichte finden Sie in Ernährungs-Umschau 09/05 ab Seite 376.

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