Kakaoflavanole und kardioprotektive Wirkungen

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Welche Flavanole können einen Beitrag zur Gefäßgesundheit leisten?

Natalie Kirch, Sabine Ellinger, Mönchengladbach

Peer-Review-Verfahren | Eingegangen: 27.02.2014 | Akzeptiert: 23.06.2014

In Metaanalysen von kontrollierten Interventionsstudien wurde nach regelmäßigem Konsum von Kakaoprodukten eine Senkung des Blutdrucks und eine Zunahme der flow mediated dilatation , welche ein Indikator für die Gefäßelastizität ist, nachgewiesen. Darüber hinaus wurde eine Reduktion des LDL-Cholesterols, der Triglyzeride und des Insulins im Serum sowie eine Verbesserung der Insulinsensitivität festgestellt. Auch wenn an zahlreichen Studien die Kakaoindustrie beteiligt war, zeigte die Metaanalyse von Shrime et al. bei ausschließlicher Betrachtung von Studien ohne industrielle Förderung dieselben Effekte, während Hooper et al. nur eine Steigerung der FMD nachweisen konnten.

Zusammenfassung

Regelmäßiger Kakaokonsum senkt den Blutdruck, verbessert die Gefäßelastizität und wirkt sich günstig auf Kohlenhydrat- und Fettstoffwechsel aus. Diese Effekte werden den Flavanolen zugeschrieben. Welche Flavanole im Kakao hierfür verantwortlich sind, ist bisher nicht geklärt. Die Bioverfügbarkeit der Flavanole ist sehr unterschiedlich: Procyanidine sind kaum bioverfügbar, Catechin ist bioverfügbar, aber deutlich schlechter als Epicatechin. Bei Ratten verbesserte nach Gabe von isoliertem Catechin und Epicatechin nur Epicatechin die Gefäßelastizität.

Regressionsanalysen zeigten, dass die Blutdrucksenkung von der Epicatechinzufuhr mit dem Kakaoprodukt bestimmt wird und die Verbesserung der Gefäßelastizität von der Epicatechinkonzentration im Plasma abhängt, jedoch nicht von Catechin. Damit ist Epicatechin wahrscheinlich für die kardioprotektiven Wirkungen von Kakao verantwortlich. Dies sollte in Interventionsstudien durch Gabe von reinem Epicatechin und weiteren Flavanolen in Dosen, die über Kakaoprodukte aufgenommen werden können, überprüft werden.

Schlüsselwörter: Kakao, Flavanole, Epicatechin, sekundäre Pflanzenstoffe, kardiovaskuläre Wirkungen

Cocoa flavanols and cardioprotective effects - Which flavanols may contribute to cardiovascular health?

Natalie Kirch, Sabine Ellinger, Mönchengladbach

Summary

Regular cocoa consumption decreases blood pressure, improves vascular elasticity, and exerts beneficial effects on carbohydrate and lipid metabolism. These effects are attributed to flavanols. However, the question which flavanols in cocoa may be responsible for these effects has not been clarified yet. The flavanols’ bioavailability differs strongly: procyanidins are rarely bioavailable; catechin is bioavailable, but much less than epicatechin. Only the administration of isolated epicatechin, but not catechin, enhanced vascular elasticity in rats.

Regression analyses have shown that blood pressure reduction depends on epicatechin intake with the cocoa product and improvement in vascular elasticity on the concentration of epicatechin in plasma, but not on those of catechin. Therefore, epicatechin seems to be responsible for the cardioprotective effects of cocoa. This should be investigated by intervention studies administrating isolated epicatechin and other flavanols in doses that can be ingested with cocoa products.

Keywords: cocoa, flavanols, epictechin, phytochemicals, cardiovascular effects

Den vollständigen Artikel finden Sie auch in Ernährungs Umschau 09/14 von Seite 144 bis 151.

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