Lebensmittelallergene im Porträt
- 14.10.2015
- Print-Artikel
- Rolf Steinmüller
Teil 1: Einführung in das Thema Lebensmittelallergene
Das Thema Allergene in Lebensmitteln hat in jüngster Zeit verstärkt an Aufmerksamkeit gewonnen. Die Änderungen in der EU-Gesetzgebung und Anforderungen internationaler Standards stellen Lebensmittelproduzenten vor völlig neue Aufgaben: Um den Verbraucher vor einer ungewollten Aufnahme von Allergenen über Lebensmittel zu schützen, sind die Produzenten seit dem 25.11.2005 nach der EU-Richtlinie 2003/89/EG dazu verpflichtet, Zutaten, die Lebensmittelallergien auslösen können, auf dem Etikett zu kennzeichnen. Seit dem 13.12.2014 können sich Verbraucher auch bei der sog. losen Ware über potenziell Allergien auslösende Zutaten informieren, also bspw. an der Backwaren- und Fleischwarentheke durch Aushang. Gleiches gilt für das Essen im Restaurant oder in der Kantine [1]. Es ist Ziel dieser Artikelserie, ausführlich über die 14 Hauptallergene, ihr Vorkommen sowie über ihre Allergologie zu informieren.
Abgrenzung Lebensmittelallergien und -intoleranzen
Unter dem Oberbegriff Lebensmittelunverträglichkeit werden alle wiederholbaren Reaktionen zusammengefasst, die nach dem Verzehr bestimmter Lebensmittel (LM) auftreten; nur ein Teil davon ist allergisch bedingt (• Abbildung 1).
Allergien werden heute allgemein als Zivilisationskrankheiten angesehen. Gegenwärtig sind in den industralisierten Ländern Asthma und Allergiekrankheiten das drittgrößte Gesundheitsproblem nach Krebs und arteriellem Bluthochdruck. Nach den Zahlen des Ärzteverbands deutscher Allergologen e. V. (ÄDA)/Deutsche Gesellschaft für Allergologie und klinische Immunologie e. V. (DGAI) leidet derzeit jeder dritte Deutsche an einer Allergie, die meisten davon an Heuschnupfen.
Aber nicht jeder, der nach dem Essen z. B. mit Kribbeln im Mund reagiert, leidet an einer LM-Allergie – es kann sich auch um eine andere Unverträglichkeitsreaktion handeln (zur Abgrenzung: [3, 4]). Viele Laien machen jedoch keinen Unterschied zwischen einer allergischen und einer nicht-allergischen Reaktion und haben demzufolge nach eigener Wahrnehmung eine LM-Allergie: 20–40 % der deutschen Bevölkerung glauben, an einer LM-Allergie zu leiden [5, 6].
Den vollständigen Artikel finden Sie auch in Ernährungs Umschau 10/15 auf den Seiten S39 bis S42.
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