Intuitives Essen?
- 14.11.2022
- Print-Artikel
- Mareike Schell
- André Kleinridders
Peer-Review-Verfahren / Manuskript (Übersichtsarbeit) eingereicht: 09. September 2022 / Manuskript angenommen: 28. September 2022
Der Beitrag basiert auf einem Vortrag anlässlich des 59. DGE-Kongresses und durchlief daher ein verkürztes Peer-Review-Verfahren.
Zentrale Regulation der Nahrungsaufnahme durch Nährstoffe und Stoffwechselhormone
Das sogenannte Intuitive Essen, also auf den Bauch bzw. den Körper hören, wird immer wieder als Gegenentwurf zu strengen Diäten oder auch Ernährungsempfehlungen propagiert. Und in der Tat gibt es ein fein justiertes Zusammenspiel von Sensoren des physiologischen Energie- und Nährstoffbedarfs und Hunger- bzw. Sättigungssignalen. Allerdings ist gerade dieses Zusammenspiel bei Menschen mit Adipositas gestört: Betroffene haben eine andere Wahrnehmung der Nahrungsaufnahme im zentralen Nervensystem.
Einleitung
Seit 1975 hat sich die weltweite Prävalenz von Adipositas verdreifacht. Über alle Bevölkerungsschichten hinweg ist eine konstante Zunahme von übergewichtigen und adipösen Personen zu verzeichnen, wobei sich die Prävalenz allein bei Kindern und Jugendlichen von 4 % auf beinahe 18 % erhöht hat [1]. In Deutschland gelten nach aktueller Datenlage ca. zwei Drittel der Männer und die Hälfte der Frauen als übergewichtig; insgesamt ist ein Viertel der Erwachsenen adipös [2]. Durch die Covid-19-Pandemie hat sich die Lage besonders bei Kindern und Jugendlichen weiter verschlimmert. ForscherInnen der Universität Leipzig haben gezeigt, dass zwischen 2019 und 2020 in den Gruppen übergewichtiger und adipöser Kinder der Anteil an Kindern, die an Gewicht zunahmen, um mehr als 10 % auf 41 % anstieg. Gleichzeitig nahm in diesen Gruppen der Anteil an Kindern, die in diesem Zeitraum Gewicht verloren haben, um mehr als 10 % ab, was die Situation verschärft [3]. ...
Den vollständigen Artikel finden Sie auch in ERNÄHRUNGS UMSCHAU 11/2022 auf den Seiten M610 bis M620.
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