Der German-Nutrition Care Prozess (G-NCP) mit besonderem Fokus auf die Ernährungsberatung: Update 2022

Der German-Nutrition Care Prozess (G-NCP) stellt eine Struktur bereit, um professionelles Handeln in der Prävention und Therapie ernährungsbeeinflussbarer Erkrankungen adressatengerecht, transparent und für Dritte nachvollziehbar zu ermöglichen. Er bildet die Grundlage und Hilfe für eine qualitätsgesicherte Arbeit in der Therapie, Rehabilitation, Prävention und Gesundheitsförderung. Dieser Beitrag ist ein Update des Beitrages aus dem Jahr 2017. Er gibt einen kurzen Überblick zu Inhalt und Aufbau des G-NCPs, beschreibt den aktuellen Stand der Implementierung in Deutschland sowie Ansätze für dessen Weiterentwicklung. Der Schwerpunkt des Beitrages liegt auf der Ernährungsberatung in der Therapie und Prävention auf Grundlage des G-NCPs.

Einleitung

Der German-Nutrition Care Prozess (G-NCP) wurde in Deutschland 2015 implementiert [1]. Deutschland folgte damit der Empfehlung der European Federation of the Associations of Dietitians (EFAD), der zufolge in allen Mitgliedsstaaten ein Prozessmodell in der Diätetik zur Anwendung kommen soll [2]. Mit dem Ziel, in der ernährungstherapeutischen und ernährungspräventiven Versorgung von Individuen und Gruppen „das Richtige, zur richtigen Zeit, mit dem richtigen Weg, für die richtige(n) Person(en) zu tun, um das bestmögliche Ergebnis zu erzielen“ [3], hat der G-NCP in den vergangenen 7 Jahren Einzug in verschiedene Qualitätsstandards und Empfehlungen gehalten, wie die DGE-Beratungsstandards [4], die Leistungsbeschreibung zur Erbringung des Heilmittels „Ernährungstherapie“ [5], die Rahmenvereinbarung zur Qualitätssicherung in der Ernährungsberatung und Ernährungsbildung in Deutschland [6], das Weißbuch Adipositas [7] und die Anforderungen von OnkoZert zur Zertifizierung Viszeralonkologischer Zentren [8]. Er findet Einsatz bei digitalen Gesundheitsanwendungen (DiGAs) in der ernährungstherapeutischen Versorgung [9] und war zusammen mit weiteren Prozessmodellen in der Diätetik Forschungsgegenstand des europäisch geförderten Projekts Improvement of Education and Competences in Dietetics (IMPECD) [10]. Neben der Anwendung als Qualitätssicherungsinstrument in der ernährungstherapeutischen und ernährungspräventiven Praxis wird er auch an allen Schulen für Diätetik sowie den additiven und dualen Studiengängen für Diätetik unterrichtet, wo er als didaktisches Instrument in der Bearbeitung von fiktiven oder realen Fällen von PatientInnen dient. ...



Den vollständigen Artikel finden Sie auch in ERNÄHRUNGS UMSCHAU 12/2022 von Seite M668 bis M677.

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