Schadstoffbelastung in Europa: Quecksilberbelastung steigt mit Fischkonsum
- 15.01.2013
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- Redaktion
In Europa gibt es große Unterschiede in der Schadstoffbelastung. Das ergab eine erste europaweite Vergleichsstudie. Dabei wurden insgesamt 1 844 Mütter und ihre Kinder aus 17 europäischen Ländern auf Quecksilber, Cadmium, Cotinin und verschiedene Phthalate untersucht .
Die gemessenen Werte fallen zwischen den Ländern teilweise um das 40-fache auseinander. Dies hängt mit Unterschieden in Umwelt, Ernährung und Lebensführung zusammen. Weil die Zahl der untersuchten Personen klein war, sind die gemessenen Werte nicht auf die Gesamtbevölkerung übertragbar. Grundlage für die Messungen war ein einheitliches europäisches Forschungskonzept zum Human-Biomonitoring, das im Rahmen der Forschungsverbünde COPHES (Consortium to Perform Human Biomonitoring on a European Scale) und DEMOCOPHES (Demonstration of a study to coordinate and perform human biomonitoring on a European Scale) entwickelt wurde. Mit Human-Biomonitoring werden Schadstoffe im menschlichen Körper gemessen.
Die Quecksilberwerte variierten am stärksten zwischen den Ländern: Je größer der Fischkonsum, desto höher fielen sie aus. Die in Deutschland gemessenen Werte lagen unter dem europaweiten Durchschnitt von 0,145 μg/g Haar für Kinder und 0,225 μg/g Haar bei Müttern: Sie betrugen 0,055 μg für Kinder und 0,113 μg für Mütter. Auch die Cotinin-Werte, die angeben, wie hoch ein Mensch (passiv) mit Tabakrauch belastet ist, variieren deutlich. Wie die Quecksilberwerte war auch die Cotininbelastung in Deutschland im europäischen Vergleich gering. Die Höhe der Quecksilber- und der Cotininbelastung der Mütter ist eng mit der ihrer Kinder verbunden. Offenbar werden beide aus ähnlichen Quellen belastet, z. B. durch ihre Ernährung oder Lebensumgebung.
Die Cadmiumbelastung in Deutschland war unerwartet hoch. Dem geht das Umweltbundesamt in weiteren Untersuchungen nach. Die Belastung mit dem giftigen Schwermetall steigt mit dem Alter; auch Tabakrauchen erhöht die Cadmiumbelastung. Die Daten zur Phthalatbelastung erwecken den Anschein, dass die mittlere Belastung von Kindern zurückgegangen ist. 1,7 % der Kinder weisen das Phthalat DEHP jedoch in gesundheitlich bedenklicher Höhe auf.
Quelle: Umweltbundesamt, Pressemeldung vom 17.12.2012
Den Artikel finden Sie auch in Ernährungs Umschau 01/13 auf Seite M7.