Marktanalyse potenziell kardioprotektiv wirkender Lebensmittel unter Berücksichtigung von Health und Nutrition Claims

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Peer-Review-Verfahren | Eingereicht: 05.05.2017 | Angenommen: 04.09.2017

Fokus: Fleischerzeugnisse, Milch- und Eiprodukte

Einleitung

Herz-Kreislauf-Erkrankungen führen in Deutschland die Mortalitätsursachen nach wie vor deutlich an. Laut Todesursachenstatistik des Jahres 2015 sind 356 600 Todesfälle (39 %) auf kardiovaskuläre Erkrankungen zurückzuführen [1]. Laut der Globalen Krankheitslastenstudie waren davon 44 % ernährungsbedingt [2]. Demnach hätten 2015 mit einer (herz)gesünderen Ernährung rund 157 000 vorzeitige Todesfälle vermieden werden können.

Ursachen, Kosten und Prävention von Herz-Kreislauf-Erkrankungen

Die Ursachen von Herz-Kreislauf-Erkrankungen (HKE) sind vielfältig und können in beeinflussbare (z. B. Ernährung, Tabakkonsum, mangelnde Bewegung) und unbeeinflussbare Risikofaktoren (Alter, Geschlecht, genetische Prädisposition) unterteilt werden [3]. Die Mehrheit der HKE ist auf die Ausprägung beeinflussbarer Risikofaktoren zurückzuführen. Dabei stellen eine unausgewogene Ernährung sowie Bluthochdruck die Hauptrisikofaktoren dar [4].

Abstract

Vor dem Hintergrund einer Zunahme ernährungsmitbedingter kardiovaskulärer Erkrankungen in Deutschland wurde in dieser Arbeit die Marktdurchdringung von gesünderen Fleischerzeugnissen sowie Milch- und Eiprodukten im deutschen Lebensmitteleinzelhandel im Jahr 2016 betrachtet. Zudem erfolgte eine Marktpotenzialanalyse auf Basis der durchschnittlichen Ausgaben für diese Lebensmittel in Haushalten mit kardiovaskulär Erkrankten bzw. Hypertonikern. Mit einer Marktdurchdringung von 1,9 % bei Fleischerzeugnissen sowie 1,6 % bei Milch- und Eiprodukten ist das Angebot von Lebensmitteln mit gesünderer Rezeptur nur rudimentär ausgeprägt. Dem steht ein potenzieller Marktanteil von 2,5–38 % mit einem jährlichen Umsatzvolumen von 1,5–15,4 Mrd. € gegenüber, der je nach Ausgabenszenario ermittelt wurde (defensives Szenario auf Basis kardiovaskulär Erkrankter, offensiveres Szenario auf Basis von Hypertonikern). Obgleich zur Prävention kardiovaskulärer Erkrankungen eine gesunde, auf Gemüse, Obst und Ballaststoffen basierende Ernährung sowie ein aktiver Lebensstil entscheidend sind, können reformulierte Lebensmittel Verbraucher dabei unterstützen, sich gesünder zu ernähren. Die vorliegende Arbeit zeigt, dass das Marktpotenzial für solche Lebensmittel bislang noch nicht ausgeschöpft ist.

Schlüsselwörter: Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Fleisch- und Wurstwaren, Milch- und Eiprodukte, Marktanalyse, nutriCARD

Peer-reviewed | Manuscript received: May 05, 2017 | Revision accepted: September 04, 2017

Market analysis of potentially cardioprotective foods in context of legal health and nutrition claims

Focus: meat, dairy and egg products

Abstract

As there has been an increase in nutrition-associated cardiovascular diseases in Germany, the present article considers the extent to which the German retail food market was penetrated in 2016 by healthier meat, dairy and egg products. Furthermore, a market potential analysis was performed based on mean domestic expenditure for these foods in families with cardiovascular patients or hypertension. Market penetration by foods of healthier composition is relatively low, corresponding to 1.9 % for meat products and 1.6 % for dairy and egg products. This is in stark contrast to the potential market share of 2.5–38 %, with an annual sales volume of 1.5–15.4 billion €, depending on the assumptions or scenario – either a defensive scenario for cardiovascular patients or a more offensive scenario for hypertensives. Although the decisive factors in preventing cardiovascular disease are adherence to a healthy diet based on vegetables, fruit and fiber – as well as a healthy lifestyle –, reformulated foods can help patients to improve their nutrition. The following article shows that the market potential for such foods is far from exhausted.

Keywords: cardiovascular diseases, meat and sausage products, dairy and egg products, market analysis, nutriCARD

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Den vollständigen Artikel finden Sie auch in Ernährungs Umschau 1/2018 von Seite M14 bis M23.
Tabelle 4 finden Sie nur als Online-Supplement (unten).