Einfluss des intermittierenden Fastens (5:2) auf die Ketonkörperproduktion von gesunden Probandinnen

  • 15.01.2019
  • Print-Artikel
  • Christin Cerniuc
  • Tobias Fischer
  • Anna Baumeister
  • Ursula Bordewick-Dell

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Peer-Review-Verfahren / Manuskript (Original) eingereicht: 11.06.2018 / Überarbeitung angenommen: 19.07.2018

Einleitung

Als eine der aktuell größten Herausforderungen der Gesundheitspolitik gilt die „Adipositas-Epidemie“. Adipositas ist mit vielfältigen metabolischen Komplikationen wie Insulinresistenz, Dyslipidämie, Hypertonie, Diabetes mellitus Typ 2 sowie Herz-Kreislauf-Erkrankungen assoziiert, denen durch eine Gewichtsreduktion entgegengewirkt werden kann. Es besteht weitgehend Einigkeit, dass dies mittels einer moderaten, täglichen Energierestriktion erreichbar ist [1].

Seit einiger Zeit wird zunehmend eine periodische Energierestriktion in Form des intermittierenden Fastens (IF) als alternative Ernährungsstrategie für das Gewichtsmanagement und für eine Verbesserung metabolischer Dysfunktionen diskutiert [2–9]. Dabei werden innerhalb einer gewählten Zeitperiode, im Laufe eines Tages oder einer Woche, regelmäßig wiederholte Fastenperioden durchgeführt [1].

Beim time-restricted feeding (TRF) wird die Nahrungszufuhr auf ein definiertes Zeitfenster am Tag beschränkt [10]. Dabei stellt die durch Schlaf in der Nacht natürlicherweise entstehende tägliche Essenspause bereits ein Übernachtfasten, das sogenannte overnight-fasting (OF), dar. Durch Verlängerung des OF wird bereits ein TRF erreicht [11].

Abstract

Intermittierendes Fasten ist ein wachsender Trend zur Gewichtsreduktion und zur Steigerung des Wohlbefindens. Ziel dieser Ernährungsstrategie ist die Durchführung von kurzen Fastenperioden im Laufe eines Tages oder der gesamten Woche. Während längerer Fastenphasen spielt der Hauptketonkörper β-Hydroxybutyrat (βHB) eine wichtige Rolle für die Energieversorgung. Im Rahmen der 5:2-Diät wird an 5 Tagen regulär gegessen und an 2 nicht aufeinanderfolgenden Tagen im Verlauf einer Woche gefastet.

In der vorliegenden einarmigen, nicht-kontrollierten Interventionsstudie mit 19 weiblichen, gesunden Probandinnen erfolgte die Durchführung der 5:2-Diät in einem 7-tägigen Interventionszeitraum. 13 Probandinnen schlossen die Studie ab.

Anhand der durchgeführten Messung von Blutketonkörpern (βHB) konnte gezeigt werden, dass es innerhalb dieser Fastenintervalle zu einem deutlichen Anstieg der Ketonkörper im Blut kommen kann. Innerhalb des wiederholten Fastens zeigte sich bereits eine Adaptation mit einer Absenkung der βHB-Werte und einem Anstieg der Blutglukosekonzentration bei gleichzeitig deutlich verringertem Eintritt an unerwünschten Nebenwirkungen wie bspw. Schwindel, Zittern, Herzrasen oder Übelkeit.

Schlüsselwörter: intermittierendes Fasten, Ketonkörper, β-Hydroxybutyrat, Gewichtsreduktion, Prävention, Energierestriktion



Peer-reviewed / Manuscript (Original) received: 11.06.2018 / Revision accepted: 19.07.2018

Impact of intermittent fasting (5:2) on ketone body production in healthy female subjects

Abstract

Intermittent fasting is a growing trend – used for weight loss and for increasing well-being. This nutrition strategy consists of fasting for short periods over the course of a day, or over the course of a whole week. During longer fasting periods, the main ketone body beta-hydroxybutyrate (βHB) plays an important role in energy supply. The 5:2 diet consists of eating normally on 5 days of the week and fasting for 2 non-consecutive days. In this single-arm, non-controlled, interventional study, 19 healthy female subjects followed the 5:2 diet over a 7-day interventional period. 13 of the subjects completed the study.

Through the measurement of blood ketone (βHB) levels, it was demonstrated that there was a marked increase in ketone body levels in the blood during the aforementioned fasting period. During the second fasting day, adaptation was already observable. There was a reduction in βHB values and an increase in blood glucose concentration, together with a simultaneous reduction in the occurrence of unfavorable effects such as dizziness, shaking, tachycardia, and nausea.

Keywords: intermittent fasting, ketone bodies, beta-hydroxybutyrate, weight loss, prevention, energy restriction

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Den vollständigen Artikel finden Sie auch in Ernährungs Umschau 1/2019 von Seite M14 bis M21.

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