Wie gesundheitsförderlich ernähren sich Kinder und Jugendliche mit früh manifestem Typ-1-Diabetes nach 10-jähriger Diabetesdauer?

  • 15.03.2016
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  • Christina Bächle
  • Anna Stahl-Pehe
  • Joachim Rosenbauer

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Peer-Review-Verfahren | Eingegangen: 16.09.2015 | Akzeptiert: 06.11.2015

Ein Vergleich mit Gleichaltrigen aus der Allgemeinbevölkerung

Einleitung

Von Beginn der Diabetestherapie an werden an Typ-1-Diabetes erkrankte Kinder (je nach Alter) und deren Eltern regelmäßig zu wichtigen Themen der Diabetestherapie geschult. Die Ernährung zählt zu den Grundpfeilern jeder Diabetestherapie. Während Patienten mit Typ-1-Diabetes früher einen festen Mahlzeitenplan einhalten mussten, ermöglicht der medizinische Fortschritt der letzten 15 Jahre zunehmend mehr Flexibilität in Lebensführung und Ernährung [1].

Prinzipiell gelten heute für Menschen mit Typ-1-Diabetes dieselben Ernährungsempfehlungen wie für Menschen ohne die Stoffwechselerkrankung [2]. Sie können frei über den Zeitpunkt und die Menge der verzehrten Kohlenhydrate entscheiden, solange dies bei der zu verabreichenden Insulindosis berücksichtigt wird. Dementsprechend liegt die Vermutung nahe, dass sich die Ernährungsgewohnheiten von Kindern und Jugendlichen mit Typ-1-Diabetes, die eine intensivierte Insulintherapie erhalten, inzwischen an jene von Gleichaltrigen aus der Allgemeinbevölkerung angeglichen haben. Dies wurde bislang allerdings kaum untersucht. Hinzu kommt, dass die Aussagekraft der meisten bisherigen Studien aufgrund geringer Stichprobenumfänge beschränkt ist.

Unter den an Typ-1-Diabetes Erkrankten sind Kinder und Jugendliche mit früher Diabetesmanifestation und langer Erkrankungsdauer von herausragendem Interesse, da sie sich von klein auf vielfältigen somatischen und psychosozialen Herausforderungen stellen müssen und ein vergleichsweise hohes Risiko für diabetische Folgeerkrankungen haben [3]. Eine ungünstige Ernährungsweise und eine unzureichende Stoffwechseleinstellung in jungen Jahren können dieses Risiko zusätzlich verstärken [2, 4, 5].

Zusammenfassung

Anhand eines standardisierten Fragebogens zur Verzehrhäufigkeit und durchschnittlichen Portionsgröße [Food-Frequency-Questionnaire (FFQ)] wurde der Durchschnittsverzehr verschiedener Lebensmittel zweier Studienpopulationen ermittelt. Diese bestanden aus 629 Kindern und Jugendlichen mit früh manifestem und langjährigem Typ-1-Diabetes und aus 6 813 gleichaltrigen Teilnehmern der repräsentativen KiGGS-Studie (Vergleichsgruppe). Die Analyse der Daten zeigte, dass Kinder und Jugendliche mit Typ-1-Diabetes, trotz ungünstiger HbA1c-Werte, ein teilweise günstigeres Ernährungsmuster hatten als Gleichaltrige aus der Allgemeinbevölkerung. Sie verzehrten mehr Obst und Gemüse und weniger zuckerhaltige Getränke.

Schlüsselwörter: Diabetes mellitus Typ 1, Ernährungsverhalten, Lebensmittelverzehr, Kinder und Jugendliche



How beneficial to health do children and adolescents with early-onset type 1 diabetes eat after 10 years of diabetes?

A comparison with their peers in the general population

Introduction

Children with type 1 diabetes (depending on age) and their parents are regularly educated about the important issues in diabetes therapy. In the past, patients with type 1 diabetes had to adhere to a fixed meal schedule, but the medical advances of the last 15 years offer increasing flexibility in lifestyle and diet [1].

In principle, the same dietary recommendations now apply to people with type 1 diabetes as to people without any metabolic disorder [2]. They can decide freely on the time and amount of carbohydrates consumed, as long as this is factored in to the insulin dose administered. It therefore stands to reason that the dietary habits of children and adolescents with type 1 diabetes who are following an intensified insulin therapy, have now aligned to those of their peers in the general population. This has not been the subject of major scientific study until now. The significance of most previous studies is limited due to low sample sizes.

Summary

The average consumption of different food types by both study populations was determined by means of a standardized questionnaire on frequency of consumption and average portion size (Food Frequency Questionnaire [FFQ]). These study populations comprised 629 children and adolescents with early-onset type 1 diabetes of long duration and 6,813 participants of the same age in the representative KiGGS study (comparison group). Analysis of the data showed that, in spite of their unfavorable HbA1c levels, children and adolescents with type 1 diabetes had a better dietary pattern than their peers in the general population. They consumed more fruit and vegetables and fewer sugary drinks.

Keywords: diabetes mellitus type 1, dietary behavior, food intake, children and adolescents



Den vollständigen Artikel finden Sie auch in Ernährungs Umschau 03/16 von Seite M140 bis M142.

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