„Die Bevölkerung ist um einiges progressiver als von der Politik unterstellt“

Der vom Deutschen Bundestag eingesetzte Bürgerrat „Ernährung im Wandel“ hat am 14.01.2024 seine neun Empfehlungen veröffentlicht (⇒ „Von Lob bis Schnappatmung. Gemischte Reaktionen auf Empfehlungen des Bürgerrats Ernährung“ in ERNÄHRUNGS UMSCHAU 2/2024, S. M60). Als eines von elf Mitgliedern des wissenschaftlichen Beirates begleitete Prof. Dr. Melanie Speck, Sozioökonomie in Haushalt und Betrieb der Hochschule Osnabrück, den partizipativen Entscheidungsfindungsprozess des Bürgerrates. Hierbei bestand die Aufgabe des wissenschaftlichen Beirates darin, die Qualität des Prozesses zu sichern und zu begutachten [1].

Frau Speck, können Sie uns einige Hintergründe zur Gründung und Zusammenstellung des Bürgerrates nennen?
„Ernährung im Wandel“ ist der erste Bürgerrat des Bundestages. Es handelt sich nicht um eine NGO oder einen einzelnen Ernährungsrat aus einer Kommune oder Stadt. Wir hatten hier eine Zufallsauswahl von Bürgerinnen und Bürgern, die mit der 160er-Stichprobe sehr exakt nach den soziodemografischen Merkmalen in Deutschland ausgewählt wurden. D. h. von der Tendenz her eher ältere Menschen, repräsentativ auch hinsichtlich ländlicher oder städtischer Herkunft. Auch die Ernährungsweise vegetarisch, vegan oder omnivor war ein Auswahlkriterium. Hervorzuheben ist, dass der Bürgerrat auch aus Menschen bestand, die sich vorher noch nie in ihrem Leben mit gesunder Ernährung auseinandergesetzt hatten. Das ist ein großer Unterschied zu allen anderen Beteiligungsformaten bislang. ...

Das vollständige Interview finden Sie auch in ERNÄHRUNGS UMSCHAU 4/2024 auf den Seiten M224 bis M227.