Ernährungsverhalten Sportstudierender in Karlsruhe
- 15.04.2025
- Print-Artikel
- Hannah Zimmermann
- Annelie Speckmaier
- Karin Bergmann
- Klaus Bös
Peer-Review-Verfahren / Manuskript (Original) eingereicht: 09.05.2024; Überarbeitung angenommen: 26.09.2024
Eine empirische Untersuchung zu den Ernährungsstilen, Ernährungsmotiven und der selbsteingeschätzten körperlich-sportlichen Leistungsfähigkeit
Einleitung
Eine pflanzenbasierte Ernährung wird in lebensmittelbezogenen Ernährungsleitlinien nationaler und internationaler Fachinstitutionen empfohlen [1–3]. Darunter wird eine Ernährungsweise verstanden „die hauptsächlich oder nahezu vollständig aus pflanzlichen Lebensmitteln besteht“ [4]. Im Veganismus werden ausschließlich pflanzliche Lebensmittel verzehrt, während der Anteil tierischer Produkte von vegetarischer über flexitarischer bis hin zu omnivorer Ernährung zunimmt. Vegetarier*innen verzichten größtenteils auf Fisch und Fleisch, während Flexitarier*innen diese nur selten im Vergleich zu Omnivoren konsumieren [5]. Obwohl der Vegetarismus und Veganismus heute im Ernährungsverhalten in Deutschland fest verankert sind, fehlt es an wissenschaftlich fundierten Daten über die spezifischen gesundheitlichen Erwartungen von Sportstudierenden an diese Ernährungsstile sowie u. a. an die von ihnen erhoffte Steigerung der Leistungsfähigkeit.
Sportstudierende können die Einstellungen und Erwartungen gesundheitsaffiner junger Menschen besonders gut abbilden. Gesundheit, physische und mentale Leistungsfähigkeit sowie der Natur- und Klimaschutz sind im Allgemeinen wichtige Beweggründe, von einer omnivoren Ernährung in eine flexitarische, vegetarische oder vegane Ernährung zu wechseln. Anhänger*innen der omnivoren Ernährung – nachfolgend Omnivore genannt – sind Anliegen des Natur- und Klimaschutzes nicht per se abzusprechen. Jedoch scheinen unterschiedliche Gewichtungen der Beweggründe das individuelle Ernährungsverhalten zu prägen [6]. ...
Abstract
Immer mehr Menschen entscheiden sich aus ethischen, gesundheitlichen oder ökologischen Gründen für eine vegane oder vegetarische Ernährung. Die zunehmende Zahl von Personen mit alternativen Ernährungsstilen macht es notwendig, die möglichen und von den Teilnehmenden erwarteten Auswirkungen auf Gesundheit und sportliche Leistungsfähigkeit wissenschaftlich genauer zu untersuchen. Diese Pilotstudie untersucht erstmals omnivore, vegetarische und vegane Ernährungsweisen unter Sportstudierenden am Hochschulstandort Karlsruhe und schließt die selbsteingeschätzte körperlich-sportliche Leistungsfähigkeit (sksLF) der Teilnehmenden mit ein. Auf Basis von 206 vollständig ausgefüllten Online-Fragebögen aus dem Zeitraum 22.12.2022 bis 26.01.2023 wurden Daten deskriptiv über alle drei Gruppen sowie mithilfe dreifaktorieller Varianzanalysen gruppenvergleichend über die omnivoren und vegetarischen Studierenden ausgewertet. Im Ergebnis unterscheiden sich die Gruppen in den Stichprobenmerkmalen, den Ernährungsmotiven und in der sksLF. Ein weiteres Ergebnis dieser Studie liegt im Nachweis geschlechtsspezifischer Ernährungs- und Sportpraktiken unter Sportstudierenden. Diese Vielfalt gilt es, in Folgestudien genauer zu analysieren und in der professionellen Ernährungsberatung und -information von jungen Erwachsenen zu berücksichtigen.
Den vollständigen Artikel finden Sie auch in ERNÄHRUNGS UMSCHAU 4/2025 auf den Seiten M222 bis M231.
PDF Artikel Download für Abonnenten: