Lebensmittelsicherheit – 20 Jahre nach Tschernobyl

Als Folge des Reaktorunfalls vom 26. April 1986 nahe der Stadt Tschernobyl kam es auch in weiten Teilen Deutschlands zu Kontaminationen der Umwelt mit künstlichen radioaktiven Stoffen. Seitdem haben die Chemischen und Veterinäruntersuchungsämter Freiburg und Stuttgart insgesamt über 23000 Lebensmittel-, Futtermittel- und Bodenproben auf ihre Radioaktivität untersucht.

Während in der Anfangsphase erhöhte Belastungen der Lebensmittel mit den Radionukliden Jod 131/132, Tellur 132 und Cäsium 134/137 festgestellt wurden, spielt heute praktisch nur noch das langlebige Cäsium 137 mit einer Halbwertszeit von 30 Jahren eine Rolle, berichtet das Ministerium für Ernährung und Ländlichen Raum Baden-Württemberg. Belastungen in Folge des Reaktorunfalls seien heute nur noch bei einigen Pilzsorten sowie bei Wildschweinen relevant.

Der gelegentliche Verzehr heimischer Wildpilze stellt jedoch kein nennenswertes Strahlenrisiko mehr dar. Wildpilze aus Drittländern unterliegen speziellen Einfuhrkontrollen. Kultivierte Pilze sind hingegen in aller Regel gering oder gar nicht belastet. Für Wildschweine aus Regionen mit erhöhter Radioaktivität gelten besondere Überwachungsbedingungen: Jedes erlegte Tier wird auf Radioaktivität untersucht. Die ausführlichen Untersuchungsergebnisse der amtlichen Lebensmittelüberwachung wurden unter www.untersuchungsaemter-bw.de veröffentlicht.

Weitere Kurzberichte finden Sie in Ernährungs-Umschau 05/06 ab Seite 202. Beim Kauf über T-Pay erhalten Sie im PDF alle Kurzberichte dieser Ausgabe.

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