„Das Thema Ernährungsarmut ist wichtig und muss oben auf der Agenda stehen!“

  • 15.05.2023
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  • Regina Birner
  • Jakob Linseisen
  • Udo Maid-Kohnert

Gemessen am Gesamtvermögen des Staates ist Deutschland das viertreichste Land der Welt, bezogen auf das Bruttoinlandsprodukt pro Kopf liegt es auf Platz 19. Dennoch: In Deutschland sind rund 3 Mio. Menschen von Ernährungsarmut betroffen. Dies bedeutet, dass Menschen sich nicht gesund ernähren können und von ernährungsbezogenen Aspekten des sozialen Lebens ausgeschlossen werden. Am 21. März 2023 übergab der Wissenschaftliche Beirat für Agrarpolitik, Ernährung und gesundheitlichen Verbraucherschutz (WBAE) in Berlin seine neue Stellungnahme „Ernährungsarmut unter Pandemiebedingungen“ an den Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft, Cem Özdemir (Kurzfassung ab Seite M304 in diesem Heft).

„Wir hoffen, dass unsere Stellungnahme dieses wichtige Thema stärker auf die Agenda der Nationalen Ernährungsstrategie der Bundesregierung setzt”, so Regina Birner, Universität Hohenheim und Co-Leiterin der Arbeitsgruppe des WBAE. Im Interview mit der Ernährungs Umschau erläutern Prof. Dr. Birner und Prof. Dr. Jakob Linseisen, Universität Augsburg und ebenfalls Co-Leiter der Arbeitsgruppe, Hintergründe und Intentionen der Stellungnahme.

In Deutschland gibt es zum Thema Armut und Reichtum regelmäßige Berichterstattungen1; für die im Auftrag des BMEL erstellten regelmäßigen Ernährungsberichte2 zeichnet die DGE verantwortlich. Wo ordnen Sie in diesem Umfeld die WBAE-Stellungnahme „Ernährungsarmut unter Pandemiebedingungen“ ein?
Der WBAE ist ein unabhängiges wissenschaftliches Gremium, das das BMEL berät; es wählt eigenständig die Themen aus, mit denen es sich dann intensiv beschäftigt. Der WBAE hat bereits 2020 in seinem Gutachten „Politik für eine nachhaltigere Ernährung“ das Thema „Ernährungsarmut“ klar als wichtiges, aber weitgehend vernachlässigtes Problemfeld identifiziert. Die DGE hat für den nächsten Ernährungsbericht das Thema aufgegriffen und ein Forschungsprojekt auf den Weg gebracht, das gerade bearbeitet wird.
In Krisenzeiten wie der Pandemie, aber auch bei hoher Inflation, ist die Frage der Sicherstellung einer gesundheitsfördernden Ernährung für die gesamte Bevölkerung besonders relevant und es stellt sich die Frage, ob in Deutschland angemessene Maßnahmen zum Schutz der von Ernährungsarmut betroffenen Menschen ergriffen wurden. Daher hat der WBAE das Thema erneut aufgegriffen und in der vorliegenden Stellungnahme untersucht, welche Erkenntnisse aus der Pandemie für das Problem der Ernährungsarmut gewonnen werden können. Das Thema ist wichtig und muss oben auf der Agenda stehen! ...

Lesen Sie das vollständige Interview hier kostenfrei!



Das vollständige Interview finden Sie auch in ERNÄHRUNGS UMSCHAU 5/2023 auf den Seiten M308 bis M310.

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