Evaluation des Angebots gesundheitsfördernder Wahloptionen nach dem DGE-Qualitätsstandard für die Betriebsverpflegung in einer Hochschulmensa

  • 15.05.2024
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  • Melanie Schneider
  • Carolin Nössler
  • Anja Carlsohn
  • Petra Lührmann

Peer-Review-Verfahren / Manuskript (Original) eingereicht: 09.08.2023 / Überarbeitung angenommen: 20.01.2024

Einleitung

In der deutschen Bevölkerung ist eine ungünstige Ernährung weit verbreitet. Sie ist im Allgemeinen durch einen zu geringen Verzehr von Gemüse und Obst und zu hohen Fleischkonsum gekennzeichnet [1]. Dies ist sowohl mit hohen Risiken für Erkrankungen und vorzeitige Sterblichkeit [2], als auch mit hohen planetaren Belastungen [3] verbunden. Bisherige Bemühungen der letzten Jahre, vorwiegend auf Verhaltensebene, reichten offenbar nicht aus, um den Lebensmittelverzehr grundlegend zu verändern [1].

Vor diesem Hintergrund und dem eines zunehmenden Außer-Haus-Verzehrs [4], hat eine gesundheitsfördernde Gestaltung von Essumgebungen an Bedeutung gewonnen. Besondere Chancen bietet die Gemeinschaftsverpflegung, da zahlreiche Personengruppen regelmäßig ihre Dienstleistungen in Anspruch nehmen. Kriterien für die Zusammenstellung eines gesundheitsfördernden Angebots liefern die Qualitätsstandards der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE), für die Verpflegung in verschiedenen Lebenswelten. Der DGE-Qualitätsstandard für die Verpflegung in Betrieben, Behörden und Mensen [5] gibt Kriterien für ein gesundheitsförderndes und nachhaltigeres Verpflegungsangebot heraus. Mensen, die Speisen und Getränke nach diesen Kriterien anbieten, können sich von der DGE zertifizieren lassen. ...

Abstract

In der Mensa an einer Hochschule wurde der DGE-Qualitätsstandard für die Betriebsverpflegung umgesetzt, was zu einem Angebot gesundheitsfördernder Wahloptionen (GWO) führte. Ziel war es, die Auswirkungen des Angebots GWO zu evaluieren. Untersucht wurden mögliche Verzehrverhaltensänderungen Mensanutzender (Teilstudie I, kontrolliertes Prä-Posttest-Design, verbundene Stichprobe) ≥ zehn Wochen nach Einführung der GWO, die Wahrnehmung der GWO (Teilstudie II.a, Querschnittdesign) und mögliche Zufriedenheitsänderungen mit der Mensa (Teilstudie II.b, Prä-Posttest-Design, verbundene Stichprobe). Nach Einführung der GWO blieb der Lebensmittelverzehr unverändert (Interventions- vs. Kontrollgruppe: p > 0,05, Teilstudie I). Die Mensanutzenden kannten die GWO, schätzten die Einführung sehr und waren damit zufrieden (Teilstudie II.a). Nach der Einführung waren sie bzgl. Service, Infos und Gesundheitswert der Mittagessen zufriedener (p ≤ 0,05, Teilstudie II.b). Trotz positiver Wahrnehmung der GWO war der Verzehr unverändert. Der Angebotsanteil GWO sollte erhöht werden.



Den vollständigen Artikel finden Sie auch in ERNÄHRUNGS UMSCHAU 5/2024 auf den Seiten M273 bis M279.

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