Die Evolution menschlicher Ernährungsweisen1

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Aus affenähnlichen Vorfahren, die in kleinen Gruppen in begrenzten Regenwaldgebieten Afrikas lebten, hat sich der Mensch im Laufe der Evolution zu einer überaus erfolgreichen Art entwickelt, die mit mittlerweile über 7 Milliarden Individuen weltweit nahezu jeden Lebensraum besiedelt. Dieser Erfolg ist nicht zuletzt auf unsere besondere Ernährungsweise zurückzuführen und darauf, wie sich diese im Verlauf der Evolution verändert hat.

Einleitung

Die Ernährungsweise des heutigen Menschen unterscheidet sich erheblich von jener unserer nächsten Verwandten, den Schimpansen (Pan troglodytes) und Bonobos (Pan paniscus). Diese beiden Menschenaffenarten besiedeln den tropischen Regenwald und offene Waldgebiete Zentral- und Westafrikas. Hauptsächlich verzehren sie Früchte, Nüsse und Blätter. Gelegentlich kommen Insekten und kleine Säugetiere hinzu [1]. Im Gegensatz hierzu nimmt der heutige Mensch weltweit im Durchschnitt fast die Hälfte seiner Nahrungsenergie in Form gezüchteter Getreidearten auf. Knapp 10 Energieprozent (En%) stammen aus Fleisch und tierischen Fetten und weitere 10 En% aus Früchten, Gemüse und Nüssen [2]. Dabei weichen die Ernährungsweisen unterschiedlicher Länder und Bevölkerungsgruppen erheblich voneinander ab.2 Daher stellt sich die Frage, wann im Verlauf der Evolution und auf welche Weise sich diese Veränderung der Ernährungsweise ergab.

Um die Ernährungsweisen heutiger Menschen zu verstehen, ist es wichtig, mehr über die Ernährungsweisen unserer Vorfahren – bis zu den ersten Vertretern der Hominini (• Abbildung 1) – zu erfahren, wobei zu den Hominini alle – mittlerweile ausgestorbenen – Arten gezählt werden, die enger mit Homo sapiens verwandt sind als mit den heute lebenden Menschenaffen (• Kasten 1).



Evolution of the human diet1

We humans have evolved from an ape-like ancestor who lived in small groups in restricted African rain forest environments to a massively successful species, with over 7 billion members who have colonized nearly every habitat on every continent. This success is due in part to our unique diet, and how that diet has changed over the course of our evolutionary history.

Introduction

The diets of living humans differ vastly from those of our closest living relatives, chimpanzees (Pan troglodytes) and bonobos (Pan paniscus). Both of these ape species live in rain forest to open woodland environments in central and western Africa. They eat primarily fruits, nuts, and leaves, with occasional meat from insects and small mammals [1]. In contrast, the average living human acquires roughly half of their calories from domesticated cereals, with nearly 10% of calories coming from meat and animal fats, and roughly 10% coming from fruits, vegetables, and nuts [2]. There is considerable dietary variation from country to country and even from population to population.2 How and when did this dietary shift occur?

To understand the diets of present-day humans, we must first grasp the diets of our ancestors, dating back to the earliest hominin (• Figure 1). Hominins comprise those species – all now extinct – who were more closely related to us than to other living apes (• Box 1).



Den vollständigen Artikel finden Sie auch in Ernährungs Umschau 06/16 von Seite M350 bis M358.

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