Neuromarketing: Was Hirnforschung mit Ernährungsinformation zu tun hat

„Es gibt keine Entscheidungen ohne Emotionen”, sagte der Psychologe Dr. Hans-Georg HÄUSEL auf dem Neuromarketingkongress, der im April in München stattfand. Experten aus Hirnforschung, Marketing und Wirtschaft gingen der Frage nach dem entscheidenden Wettbewerbsvorsprung auf den Grund.

Laut HÄUSEL gibt es Zielgruppen vom Abenteurer bis zum Traditionalisten. Da Menschen unbewusst immer die Marke suchen, die ihnen ähnlich ist sei es Aufgabe des Neuromarketing, die Produkte mit positiven Emotionen, passend zur Zielgruppe aufzuladen. Auch Belohnungs- und Bestrafungssysteme spielen eine wichtige Rolle. Prof. Christian ELGER vom Universitätsklinikum Bonn hat in Untersuchungen festgestellt, dass Rabattzeichen das Belohnungssystem maximal aktivieren. Das wiederum führt zu einer Verringerung des Kontrollsystems, der Kunde kauft blind.

Die Erkenntnisse des Neuromarketing könnten auch kleine und mittlere Unternehmen oder Non-Profit-Organisationen nutzen, davon sind die Experten überzeugt. Letztendlich geht es um den konsequenten Kundenblick. HÄUSEL rät dem nationalen Aktionsplan „In Form“, stärker auf die neurobiologischen Zielgruppen einzugehen. „In Form” sei für einen jungen Mann etwas ganz anderes als für eine ältere Frau (Traditionalistin). Das erfordere unterschiedliche Argumentationsstrategien, Events oder auch Vorbilder. Elger meint, dass viele Aufklärungskampagnen zu rational angelegt sind und deshalb nicht in das Gedächtnis eindringen. „Erst das Emotionale schließt die Gedächtnissysteme auf.“ Quellen: Rudolf Haufe Verlag GmbH & Co KG, Internetseite www.neuromarketing-wissen.de, Neuromarketing Kongress 2009, aid.

Den Artikel finden Sie in Ernährungs Umschau 07/09 ab Seite 326, weitere Kurzberichte ab Seite 384. Beim Kauf über T-Pay erhalten Sie im PDF die Kurz & bündig-Berichte dieser Ausgabe von S. 380 - 385.

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