Reine Produktionssteigerung ist nicht die Lösung!

Wie passen Hungerbekämpfung und Schutz der Artenvielfalt zusammen?

Interview mit Teja Tscharntke, Göttingen

Agrarökologen der Universität Göttingen und aus den USA publizierten aktuell eine Studie, wonach eine Steigerung der Nahrungsproduktion und eine Intensivierung der Landwirtschaft in Europa nicht unbedingt zu einer Verringerung des Hungers in der Welt beitragen müssen. Professor Dr. Teja TSCHARNTKE, Göttingen, erläutert im Gespräch mit der Ernährungs Umschau die Hintergründe.

Rein rechnerisch reicht die jetzige Lebensmittelproduktion aus, um weltweit alle Menschen mit Nahrung zu versorgen, wenn sie auch den Hungernden zur Verfügung stünde. Welche erfolgversprechenden Ansätze, dieses „Verteilungsproblem“ zu lösen, gibt es nach Ihrer Ansicht? Wann können diese greifen und ist es bis dahin nicht doch angemessen, dem Hunger mit Produktionssteigerung zu begegnen?

TSCHARNTKE: Im Grunde geht es nicht um die gerechte Verteilung der Lebensmittel, da das Ziel nicht eine Abhängigkeit der Armen und Hungrigen von den Reichen und Wohlernährten sein kann. Vielmehr muss im Vordergrund der Bemühungen stehen, Hilfe vor Ort anzubieten, damit zuvorderst die eigene Ernährung, darüber hinaus aber auch ein Mindestmaß an Wohlstand durch eigene Arbeit erzielt werden kann.

Auf diese Selbständigkeit und Unabhängigkeit in puncto Ernährung, die im Wesentlichen auf die Unterstützung von Kleinbauern abzielen sollte, muss Entwicklungszusammenarbeit ausgerichtet sein. Unabhängig davon wird es auch hin und wieder notwendig sein, bei Katastrophen sofortige Nothilfe anzubieten – das sollte aber der Ausnahmefall sein.

Den vollständigen Artikel finden Sie in Ernährungs Umschau 08/12 von Seite 456 bis 457.

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