Perinatale Prägung

Teil 2

Prof. Dr. Andreas
PlagemannWieso entwickelt sich bei vergleichbaren Umweltbedingungen das Körpergewicht von Personen unterschiedlich? Ist diese Varianz nur genetisch bedingt oder spielen auch andere Faktoren eine Rolle? Das Konzept der perinatalen Programmierung geht davon aus, dass fundamentale Stoffwechselprozesse – neben der genetischen Anlage – im Mutterleib und in den ersten Monaten nach der Geburt geprägt werden. Im letzten Heft konnten Sie den ersten Teil des Interviews mit Prof. Dr. med. Andreas PLAGEMANN zu diesem Forschungsgebiet lesen, Teil 2 folgt hier. Das Interview führte Frau Dr. Eva Leschik-Bonnet.

EU: Welche Folgen hat die Entwicklung eines Schwangerschaftsdiabetes für das Kind und die Mutter?

PLAGEMANN: Hier sind eine Reihe erhöhter Kurz- und Langzeitrisiken für Mutter und Kind zu nennen. Frauen, die einen Schwangerschaftsdiabetes entwickelt haben, tragen später ein etwa zehnfach erhöhtes Risiko, an einem Diabetes mellitus Typ 2 zu erkranken. Einige Autoren gehen sogar davon aus, dass nahezu jede betroffene Frau im Verlauf des weiteren Lebens einen Diabetes Typ 2 entwickelt. Ähnliches gilt für das Metabolische Syndrom.

Hier liegt übrigens ein ebenso chancenreiches wie bislang ungenutztes Potenzial der sekundären Prävention für die betroffenen Frauen, nämlich durch entsprechende Nachsorge nach der Schwangerschaft. Darüber hinaus geht der unbehandelte bzw. unzureichend behandelte Schwangerschaftsdiabetes vor allem mit einer erhöhten perinatalen Morbidität und Mortalität einher. Kinder von nicht oder unzureichend behandelten diabetischen Müttern weisen deutlich erhöhte mittlere Geburtsgewichte und ein z. T. dramatisch erhöhtes Makrosomierisiko auf.

Den vollständigen Artikel finden Sie in Ernährungs Umschau 09/09 ab Seite B 33.

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