SGE: Einführung eines Schweizer „Healthy Choice Labels“ geplant

In diesen Ländern wird ein „Healthy Choice Label“ eingesetzt

Das Bundesamt für Gesundheit BAG hat im Rahmen des Nationalen Programms Ernährung und Bewegung NPEB der Schweizerischen Gesellschaft für Ernährung SGE den Auftrag erteilt, die Grundlagen zur Einführung eines einheitlichen und einfach verständlichen Lebensmittel-Labels zu erarbeiten. Die Projektleiterin der SGE, Frau Esther INFANGER, erklärt, worum es bei diesem Label geht.

Warum ein weiteres Label – gibt es nicht bereits genügend Labels auf dem Schweizer Lebensmittelmarkt?

Das Ziel des geplanten Lebensmittellabels ist die Kennzeichnung der gesünderen Wahl innerhalb einer Lebensmittelkategorie. Die World Health Organisation WHO postuliert in ihrer „Global strategy on diet, physical activity and health“, dass genaue, standardisierte und verständliche Informationen über den Inhalt von Lebensmitteln nötig sind, um eine gesündere Wahl zu treffen. Verschiedene Länder haben ein solches Label zur gesünderen Wahl bereits eingeführt. Bis heute gibt es in der Schweiz jedoch kein vergleichbares Label.

Gibt es Evidenz dafür, dass das Label auch wirklich von den Personen beachtet wird, die sich gesünder ernähren sollten?

Dafür ist vor allem der Bekanntheitsgrad des Labels entscheidend, jedoch zeigt sich immer wieder, dass vor allem bereits Gesundheitsensibilisierte von der Lebensmittelkennzeichnung profitieren. Eine Studie der Handelskette Coop hat aber gezeigt, dass sich zwei Drittel der Schweizer Bevölkerung gerne gesünder ernähren möchten. In verschiedenen Ländern haben die Labels zudem dazu geführt, dass Produzenten ihre Rezepturen verbessert haben, um das Label zu erhalten. Davon wiederum profitieren alle Konsumenten.

Wie wird das Label aussehen?

Das wissen wir noch nicht genau. Wir haben als Grundlage eine Bestandsaufnahme bestehender Labels gemacht und ein Konzept zum weiteren Vorgehen erstellt. Die Details zum Label werden nun von Experten und Begleitgruppen definiert.

Welche Resultate hat die Bestandsaufnahme ergeben?

Insgesamt wurden 9 ausländische Lebensmittel-Labels identifiziert, die gesündere Alternativen kennzeichnen. Einige dieser Labels existieren bereits seit vielen Jahren. Mit der Befragung von Labelorganisationen im Inund Ausland haben wir Informationen gesammelt, wie ihre Labels entwickelt und eingeführt worden sind, wie sie vergeben, kontrolliert und vermarktet werden und wie wirksam sie sind. Diese Informationen bilden nun die Basis zur Entwicklung und Einführung eines entsprechenden Labels in der Schweiz.

Den Artikel finden Sie in Ernährungs Umschau 09/09 ab Seite 436, weitere Kurzberichte ab Seite 494. Beim Kauf über T-Pay erhalten Sie im PDF alle Kurz & bündig-Berichte dieser Ausgabe.

PDF Artikel Download für Abonnenten:

Das könnte Sie interessieren
#Ernährungstrend und der Zeitgeist weiter
© Rosendo Serrano Valera/iStock/Getty Images Plus
Supportives Fasten bei Typ-1- und Typ-2-Diabetes mellitus weiter
Erfolgreiche Nachwuchsförderung durch den OECOTROPHICA-Preis des Berufsverbandes weiter
Ernährung als Schlüssel zur Prävention und Therapie von Herz-Kreislauf-Erkrankungen weiter
Frühstücken in der Schule? weiter
Update Lebensmittelallergien weiter