Prävention: UN-Generalversammlung zu chronischen Krankheiten - Deutschland liegt in Prävention zurück

Deutschland liegt in der Prävention von Übergewicht, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Krebs und Diabetes mellitus deutlich hinter der internationalen Entwicklung zurück. Dies zeigte sich beim Gipfel gegen nichtübertragbare Krankheiten, der im Rahmen der UN-Generalversammlung stattfand.

Viele Länder haben inzwischen bevölkerungsweite Maßnahmen ergriffen, um die Risikofaktoren dieser Krankheiten, die mehr als 80 % aller Todesfälle verursachen, zu reduzieren. Die Bundesregierung blieb dieser UN-Konferenz fern. Die Generaldirektorin der Weltgesundheitsorganisation , Margaret Chan, forderte zu einem drastischen Paradigmenwechsel auf („sweeping change of mindset“): „Wir denken immer noch zu sehr in Krankheiten, statt in der Verhinderung von Krankheiten.“ Die UN-Generalversammlung beschloss, dass die Staaten bis zum kommenden Jahr nationale Ziele und Pläne aufstellen sollen, um die vorzeitige Sterblichkeit durch chronische Krankheiten bis 2025 um ein Viertel zu senken.

Den Staaten werden zudem sektorenübergreifende Koordinierungsmechanismen empfohlen und die Einrichtung einer verantwortlichen Zuständigkeit auf hoher politischer Ebene. Eine große Zahl von Ländern berichtete über konkrete Maßnahmen, mit denen sie das Auftreten von nichtübertragbaren Krankheiten zurückdrängen wollen. Mehrere südamerikanische Länder haben bspw. Vereinbarungen mit der Brotindustrie getroffen, den Salzgehalt stufenweise zu reduzieren. In Argentinien z. B. ist es gelungen, den Salzgehalt in vier Jahren um 25 % zu reduzieren. Etliche Länder haben verschiedene Formen einer Zucker- Fett-Steuer eingeführt (u. a. Frankreich, Finnland, Mexiko, Ungarn). Andere Länder verbieten an Kinder gerichtete Fernsehwerbung (u. a. Norwegen, Schweden) oder alle Formen der Tabakwerbung (z. B. Australien). Deutschland zeigt sich hier im Vergleich bezüglich derartiger bevölkerungsweiter Präventionsmaßnahmen weniger gut aufgestellt.

Quelle: Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG) und diabetesDE, gemeinsame Pressemeldung vom 15.07.2014

Den vollständigen Artikel finden Sie auch in Ernährungs Umschau 09/14 auf Seite M474.

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