Verbraucherseitige Anforderungen an Transparenz bei Lebensmitteln

Peer-Review-Verfahren / Manuskript (Original) eingereicht: 15.01.2019 / Überarbeitung angenommen: 07.05.2019

Einleitung

Das Konzept der Transparenz findet Anwendung in unterschiedlichen wissenschaftlichen Disziplinen, zudem hat es in verschiedenen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens an Bedeutung gewonnen [1]. Je nach Wissenschaftsbereich weist die Definition des Begriffs unterschiedliche Nuancierungen auf [2]. Ganz allgemein steht Transparenz für Durchschaubarkeit und Nachvollziehbarkeit [3]. Transparenz schließt kommunikative Aspekte ein [2] und wird nach Mol [4] (S. 51) verstanden als „disclosure of information“, d. h. als Offenlegung von Informationen. Allgemein ist Transparenz assoziiert mit dem Erwerb und der Verarbeitung von Informationen, was mit einer Änderung des Wissensstands eines Rezipienten verbunden ist [5].

Auch im Bereich der Land- und Ernährungswirtschaft gewinnt Transparenz an Bedeutung. Systematisierungen von Transparenz im (agrar)ökonomischen Bereich beziehen die gesamte Wertschöpfungskette ein. Mol [4], welcher Transparenz wie bereits dargelegt als „disclosure of information“ (S. 51) definiert, unterscheidet verschiedene idealtypische Transparenzformen in Wertschöpfungsketten. Der vorliegende Beitrag fokussiert auf die consumer transparency, d. h. die Offenlegung von Informationen durch WirtschaftsakteurInnen der Wertschöpfungskette, Regulierungsbehörden und Zertifizierungsinstanzen für KonsumentInnen. Weitere postulierte Transparenzformen sind die management transparency (= Offenlegung von Informationen von AkteurInnen auf früheren Stufen der Wertschöpfungskette für AkteurInnen auf weiter hinten liegenden Stufen), die regulatory transparency (= Offenlegung von Informationen durch WirtschaftsakteurInnen der Wertschöpfungskette für Aufsichtsbehörden und Kontrollstellen) sowie die public transparency (= Offenlegung von Informationen durch WirtschaftsakteurInnen der Wertschöpfungskette, Regulierungsbehörden und Zertifizierungsinstanzen für Öffentlichkeit und Medien) [4].

Abstract

Vor dem Hintergrund der zunehmenden Bedeutung von Transparenz im Bereich der Land- und Ernährungswirtschaft wurden mittels Online-Fragebogen die lebensmittelbezogenen Transparenzanforderungen von VerbraucherInnen (n = 1 009) in einer offenen Abfrage erfasst. Es zeigt sich ein breites Spektrum an verbraucherseitigen Transparenzanforderungen. Informationen über die Herkunft und Zusammensetzung von Lebensmitteln waren am bedeutsamsten, gefolgt von Angaben über Produktions-/ Verarbeitungsprozesse und Nachhaltigkeitsaspekte. Die Ergebnisse liefern Hinweise für die Gestaltung eines verbrauchergerechten Maßes an Transparenz bei Lebensmitteln.

Schlüsselwörter: Transparenz, Verbraucher, Lebensmittel



Den vollständigen Artikel finden Sie auch in ERNÄHRUNGS UMSCHAU 10/2019 von Seite M586 bis M591.

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