Lustwandel - über Veränderungen in der bundesrepublikanischen Esskultur
- 15.11.2004
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- Redaktion
Alexandra Deak, Berlin
Täglich sitzen Menschen bequem und zufrieden vorm Fernseher, essen dabei Chips oder Pizza und zappen sich durch die Programme. Stößt man dabei auf eine ambitionierte Kochsendung, geht meist die vorher verspürte wohlige Zufriedenheit verloren und leichte Stiche schlechten Gewissens machen sich bemerkbar.
Die Diskrepanz, die sich in solchen Momenten auftun mag, besteht nicht nur darin, dass sich die Ansprüche an ein gesundes Leben nicht mit der Ernährungswirklichkeit in Einklang bringen lassen. Sie verweist vielmehr auf zwei bedeutsame kulturelle Ernährungstendenzen, die sich im Verlauf der bundesrepublikanischen Nachkriegsgeschichte allmählich zu schichtübergreifenden Mustern entwickelt haben: die „Kultivierung“ und „Simplifizierung“.
Hierbei handelt es sich um zwei verschiedene, ja, sich direkt widersprechende Formen der Konsumorientierung, von denen sich zeigen lässt, dass sie jeweils auf spezifische Weise eng mit dem menschlichen Lustempfinden verknüpft sind.
Mit den Tendenzen der Kultivierung ist ein Essverhalten gemeint, das
- aufwändig ist,
- qualitativ hochwertige Speisen bevorzugt und
- Wert auf ein gepflegtes Ambiente legt.
Dagegen ist unter Tendenzen der Simplifizierung ein Essverhalten zu verstehen, das
- relativ einfach ist,
- reichhaltige Speisen und schließlich
- ein ungezwungenes Ambiente bevorzugt.
Stellt man beide Formen vergleichend gegenüber, wird deutlich, ob und inwiefern der Widerspruch zwischen kulinarischen Ambitionen und eher profanen Bedürfnissen auflösbar ist. Nach einem Vortrag anlässlich des 46. Bundeskongresses des Verbandes der Diätassistenten – Deutscher Bundesverband e. V. im Mai 2004 in Dresden.
Den vollständigen Artikel finden Sie in Ernährungs-Umschau 11/04 ab Seite 467. Weitere Mitteilungen der Verbände lesen Sie ab Seite 465.
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