Glutenfreie Diät – eine unbedachte Ernährungsempfehlung für die Allgemeinbevölkerung?
- 15.11.2012
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- Redaktion
„Glutenfrei muss ja gut sein!“ Das könnte sich der unvoreingenommene, an Gesundheit interessierte Konsument spätestens dann denken, wenn er Werbung mit Prominenten sieht oder hört, die dieses Attribut bei einem „normalen Lebensmittel“ als etwas ganz Besonderes betonen. Glutenfreiheit und die Information darüber sind gut und wichtig für den Zöliakie-Patienten. Aber ist glutenfrei wirklich gut, besser oder eher unvorteilhaft für die Allgemeinbevölkerung? Ein neuer Trend in den USA: Eine glutenfreie Diät soll beim Abnehmen helfen. Damit wäre die glutenfreie Ernährung für sehr viele interessant… Im Folgenden die auszugsweise übersetzte Studie, die auch die derzeitige Situation in den USA widerspiegelt.
Gluten-Free Diet: Imprudent Dietary Advice for the General Population?
GAESSER GA, ANGADI SS J Acad Nutr Diet 112(9): 1330–1333
Eine glutenfreie Diät (GFD) hat in der Allgemeinbevölkerung eine beachtliche Popularität gewonnen. Grund Nr. 1, den Verbraucher anführen, warum sie glutenfreie Produkte kaufen: Sie nehmen diese als gesünder wahr als die glutenhaltigen Pendants. Die Unterstützung durch Prominente hat zur verstärkten Wahrnehmung der möglichen gesundheitlichen Vorteile einer Glutenvermeidung, inklusive Gewichtsabnahme, beigetragen. Trotz der Health Claims für eine glutenfreie Ernährung (in den USA) gibt es keine veröffentlichte experimentelle Evidenz, die solche Claims für die Allgemeinbevölkerung unterstützt. Tatsächlich gibt es Daten, die nahelegen, dass Gluten auch gesundheitliche Vorteile bietet, und dass die Glutenvermeidung möglicherweise nicht für gesunde Individuen gerechtfertigt ist.
Dipl. oec. troph. Susanne Koch, Diätassistentin
Den vollständigen Artikel finden Sie in Ernährungs Umschau 11/12 von Seite 636 bis 637.
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