Lösungsbogen: EU 07/14: Ernährung des Leistungssportlers in Training und Wettkampf
- 15.12.2014
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- Redaktion
Die jeweils richtige Antwort ist fett hinterlegt:
1. Für die Ernährung im Leistungssport gilt:
- Der in Deutschland typische, gut-bürgerliche Ernährungsstil ist für Breitensportler wie auch Leistungssportler ausreichend. Entscheidend für die Leistung ist ausschließlich das Training.
- Bis auf wenige Ausnahmen, z. B. Ultra-Ausdauerathleten, ist die Deckung des Energie- und Nährstoffbedarfs von Leistungssportlern durch Lebensmittel des üblichen Verzehrs möglich.
- Eine ausgewogene, vielseitige Ernährung sollte im Leistungssport durch dem jeweiligen Sport angepasste, funktionelle Lebensmittel ergänzt werden.
- Nahrungsergänzungsmittel gehören im Leistungssport zu einer leistungsfördernden Ernährung dazu.
2. Folgende Aussage zum Appetit vor und nach hohen sportlichen Belastungen trifft zu:
- Intensive Ausdauerbelastungen können zu einer Unterdrückung des Appetits führen, deswegen müssen Leistungssportler darüber aufgeklärt werden, dass ihr Appetit kein vertrauenswürdiger Indikator für ihren Energiebedarf ist.
- Intensive Ausdauerbelastungen können zu einer Steigerung des Appetits führen, deswegen müssen Leistungssportler darüber aufgeklärt werden, dass ihr Appetit kein vertrauenswürdiger Indikator für ihren Energiebedarf ist.
- Leistungssportler sollten vor und nach Wettkämpfen v. a. gemäß ihres Appetits essen, da dieser am genauesten anzeigt, wieviel und welche Nahrung der Körper benötigt.
- Leistungssportler sollten im Anschluss an eine hohe Belastung nach Appetit essen, um die Körperreserven wieder aufzufüllen, vor der Belastung dagegen nach einem speziell für jede Sportart und jedes Individuum anzufertigenden Plan.
3. Zur Wiederauffüllung von Flüssigkeitsverlusten durch sportliche Belastung wird empfohlen, …
1. während der Belastung ad libitum zu trinken.
2. bereits vor und während der Belastung viel Wasser zu trinken, dabei über den Durst hinaus zu gehen.
3. isotone bis leicht hypertone Getränke zu trinken.
4. leicht hypotone bis isotone Getränke zu trinken.
- Nur Antwort 1 ist richtig.
- Nur die Antworten 1 und 4 sind richtig.
- Nur die Antworten 2 und 4 sind richtig.
- Nur die Antworten 1, 2 und 3 sind richtig.
4. Fettarme Milchgetränke sind …
- zur Prähydratation geeignet, da sie Protein liefern, welches in der Belastung gebraucht wird.
- als Durstlöscher während der Belastung geeignet, da sie isoton sind.
- zur Rehydratation nach einer sportlichen Belastung geeignet, weil sie weniger diuretisch wirken als Wasser bzw. Glukose-Elektrolyt-Getränke und weil sie Proteine enthalten.
- für die Flüssigkeitszufuhr vor, während und nach Training und Wettkampf nicht geeignet, da sie hyperton sind.
5. Welche der folgenden Aussagen zum Zuckergehalt und glykämischen Index ist FALSCH?
- Zuckerhaltige Lebensmittel mit hohem glykämischen Index sollten von Leistungssportlern, v. a. im Wettkampf, grundsätzlich gemieden werden.
- Fruchtsaftschorlen, Weißbrot mit Honig oder Milchreis sind während des Wettkampfs geeignete Energie- und Kohlenhydratlieferanten.
- Während sportlicher Belastungen sind aufgrund der schnellen Verwertbarkeit zuckerhaltige Getränke für die Kohlenhydratzufuhr geeignet.
- In der Ernährung der Regenerations- und Vorbereitungsphase sollten ca. 50–60 Energie% Kohlenhydrate enthalten sein, bevorzugt solche mit niedrigem glykämischen Index.
6. Stehen weniger als 8 Stunden für die Regeneration bis zur nächsten Belastung zur Verfügung, sollten pro kg Körpergewicht innerhalb der ersten Stunden zugeführt werden:
- 0,8–1,2 g Kohlenhydrate oder 0,2–0,4 g Protein
- 1,2–1,5 g Kohlenhydrate oder 0,8 g Kohlenhydrate kombiniert mit 0,2–0,4 g Protein
- 1,2–1,5 g Fett oder 0,8 g Fett kombiniert mit 0,2–0,4 g Kohlenhydraten
- 1,5–2 g Kohlenhydrate
7. Welche der folgenden Aussagen zur Fettzufuhr bei Leistungssportlern trifft zu?
- Ultra-Ausdauersportler müssen den Fettgehalt in ihrer Ernährung bis auf 10–15 Energie% heruntersetzen, um ausreichend Kohlenhydratspeicher aufbauen zu können.
- Leistungssportler sollen weniger Fett zu sich nehmen als für die Allgemeinbevölkerung empfohlen wird.
- Ausdauersportler müssen darauf achten, ihre Fettzufuhr nicht zu drastisch zu senken, da sonst ein leistungsminderndes Defizit an intramuskulären Trigkyceriden enstehen kann.
- Leistungsmäßig Krafttraining betreibende Sportler müssen auf eine höhere Zufuhr von gesättigten Fettsäuren achten, da diese besser verwertbar sind.
8. Für Leistungssportler wird eine höhere Proteinzufuhr empfohlen als für Nichtsportler, hierfür gilt:
1. Kraftsportler benötigen neben eiweißreichen Lebensmitteln v. a. tierischer Herkunft zum Hypertrophietraining täglich Proteinpräparate.
2. Für die Proteinversorgung des Leistungssportlers gilt: Je mehr Protein verzehrt wird, desto besser. Ein Anteil von bis zu 55 Energie% wirkt leistungssteigernd.
3. Werden Proteine unmittelbar nach einer Belastung verzehrt, können sie das Auftreten von Muskelschäden reduzieren und die muskuläre Proteinsynthese stimulieren. Geeignet sind z. B. fettarme Milch oder fettarmer Kakao.
4. Der zusätzliche Proteinbedarf wird auch dann gedeckt, wenn verbrauchte Energie in Form einer ausgewogenen, gemischten Kost wieder zugeführt wird.
- Keine Antwort ist richtig.
- Nur Antwort 3 ist richtig.
- Nur die Antworten 2 und 4 sind richtig.
- Nur die Antworten 3 und 4 sind richtig.
9. Die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln durch Leistungssportler ist …
- unabdingbar, weil die hohe Belastung höhere Ansprüche an den Körper stellt, die durch eine normale Ernährung nicht erfüllbar sind.
- zu empfehlen, weil die dadurch erzielte Leistungssteigerung nicht zum Doping zählt, aber Vorteile im Wettkampf mit sich bringt.
- günstig, um langfristig die Gesundheit des sportlich hoch belasteten Körpers zu fördern.
- nicht empfehlenswert, da ihre Wirksamkeit in Bezug auf die Leistung sowie Risiken für die Gesundheit oft nicht ausreichend erforscht sind.
10. Zur empfohlenen Ernährung während der Wettkampfphase im Leistungssport gehört NICHT:
- der Verzicht auf tierische Lebensmittel, da diese zu viel gesättigte Fettsäuren und Protein enthalten
- eine bedarfsangepasste Kohlenhydratzufuhr, d. h. 8–10 g pro kg Körpergewicht und Tag bei ausdauerbetonten bzw. 5–7 g/kg Körpergewicht und Tag bei kraftbetonten Sportarten
- nicht zu viel Fett, aber auch keine Fettphobie, außerdem Berücksichtigung einer ausreichenden Zufuhr von n3- und einfach ungesättigten Fettsäuren
- ein maßvoller Umgang mit Convenience Food, Süßwaren und Knabberartikeln, außerdem die Vermeidung von Alkohol