3. Wissenschaftlicher Kongress der Deutschen Gesellschaft für Essstörungen e. V. (DGESS)

Essstörungen – Neue Erkenntnisse zu Ursachen und Therapie Die im Jahr 2006 veröffentlichte Kinder- und Jugendgesundheitsstudie (KIGGS) des Robert Koch-Instituts berichtete, dass mehr als jeder fünfte 11- bis 17-Jährige bereits Auffälligkeiten zeigt, die auf ein gestörtes Essverhalten hinweisen. Mit einem gestörten Essverhalten versuchen Betroffene ihre psychischen Probleme zu bewältigen, mit eminenten Folgen für Körper und Psyche. Die Zahlen zur Prävalenz der verschiedenen Formen von Essstörungen, welche ineinander übergehen oder sich abwechseln können, sind jedoch nicht eindeutig.

In den S3-(evidenzbasierten) Leitlinien für die Diagnose und Behandlung von Essstörungen in Deutschland (2010) wird die Prävalenz von Anorexia nervosa für die Risikogruppe der 15- bis 35-jährigen Frauen mit 0,4 % und von Bulimia nervosa mit knapp 1 % angegeben. Für die Binge-Eating-Störung beträgt die Prävalenz 1,6 % (Frauen) bzw. 0,8 % (Männer). Oftmals weisen Personen jedoch Symptome einer Essstörung auf, ohne dabei alle Kriterien der Erkrankungen zu erfüllen.

Zu neuen Erkenntnissen zu Ursachen und Therapie von Essstörungen veranstaltete die Deutsche Gesellschaft für Essstörungen e. V. (DGESS) vom 23.–25. Februar in Hannover ihren 3. Wissenschaftlichen Kongress mit insgesamt 490 Teilnehmern. Die elf Fortbildungsworkshops am ersten Kongresstag boten den je 25–30 Teilnehmern einen Überblick zu essstörungsspezifischen Behandlungen wie z. B. stationäre Behandlung oder Angehörigenarbeit. Vorträge fassten aktuelle Studien von der Grundlagenforschung bis hin zu großen Psychotherapiestudien zusammen. Quellen: Deutsche Gesellschaft für Essstörungen e. V. (DGESS), www.dgess.de; Bundeszentrale für gesundheitliche
Aufklärung (BZgA). Konzepte, Band 4: Empfehlungen zur integrierten Versorgung bei Essstörungen in Deutschland. Köln (2011)

Den vollständigen Artikel finden Sie in Ernährungs Umschau 04/12 auf Seite 195.

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