Chlorid

Physiologie, Funktionen, Vorkommen, Referenzwerte und Versorgung in Deutschland

Anna Stahl-Pehe, Düsseldorf; Helmut Heseker, Paderborn

Chlorid ist im menschlichen Körper das häufigste Anion in der extrazellulären Flüssigkeit, das insbesondere im Zusammenspiel mit Natrium zahlreiche Funktionen hat. Dazu gehören die Aufrechterhaltung des Wasser-, Ionen- und Säure-Basen-Haushalts. In Lebensmittel gelangt das Mengenelement überwiegend bei der Lebensmittelproduktion und -zubereitung in Form von Speisesalz. In allen Altersgruppen in Deutschland werden bei üblichen Verzehrsgewohnheiten die D-A-CHSchätzwerte für eine minimale Zufuhr um ein Vielfaches überschritten.

Funktion

Chlorid ist das Hauptanion im Extrazellulärraum, während Natrium das Hauptkation ist. Der geringe Hydratationsradius des Chlorids ermöglicht seine schnelle Diffusion. Es verteilt sich so, dass auf beiden Seiten der Membran die Summe der positiven und negativen Ladungen gleich ist, das heißt Elektroneutralität aufrechterhalten wird. Ändert sich die Natriumkonzentration innerhalb des physiologischen Bereichs, ändert sich die Chloridkonzentration entsprechend.

Wenn das Säure-Basen-Gleichgewicht gestört ist, kommt es im Zusammenspiel mit Hydrogencarbonat bei einem relativen Abfall der Chloridkonzentration zur Alkalose und bei einer relativen Erhöhung des Chloridspiegels zur Azidose. Chlorid ist aber nicht nur für den Ionen- und Säure-Basen-Haushalt bedeutsam, sondern hat auch bei der Aufrechterhaltung des Wasserhaushalts zusammen mit Natrium- und anderen Mineralstoffionen eine wichtige Funktion. Zusammen beeinflussen sie den osmotischen Druck und das Extrazellulärvolumen. Chlorid ist auch an der Regulation des Blutdrucks beteiligt.

Den vollständigen Artikel finden Sie in Ernährungs Umschau 06/14 von Seite M318 bis M321.