Schulverpflegung in Deutschland und Japan: ein Vergleich (Peer-Review-Beitrag)
- 16.09.2008
- Print-Artikel
- Redaktion
Teil 2: Praxis des japanischen Schulverpflegungssystems
Volker Peinelt, Miki Kurokawa, Mönchengladbach
Nachdem im ersten Teil die Anforderungen und Gegebenheiten der Schulverpflegung in Japan und Deutschland dargestellt wurden, soll in diesem Teil v. a. auf die Praxis japanischer Schulverpflegung eingegangen werden. Hierzu wird beispielhaft das Konzept einer städtischen Grundschule in Fukaya, einer Großstadt in der Nähe von Tokio, vorgestellt, die von der Autorin im Mai 2007 besucht wurde.Japan belässt es nicht bei einer umfangreichen Festlegung zur Qualitätssicherung der Speisen, wie dies in Teil 1 beschrieben wurde, sondern versucht, durch viele Aktivitäten die Attraktivität der Mahlzeiten und die emotionale Bindung der Schüler zum Essen zu erhöhen. Das täglich gemeinsam eingenommene Essen ist Bestandteil des gesamten pädagogischen Konzepts. Viele Anlässe, wie spezielle Feste oder sportliche Ereignisse, werden systematisch für die Speisenplanung genutzt. Die Schüler werden aktiv in die Essensausgabe einbezogen und die Eltern werden durch gemeinsame Verkostungen integriert. Dem Küchenpersonal wird regelmäßig am Jahresende von den Schülern im Rahmen einer kleinen Festveranstaltung für ihre Leistung gedankt.
Während Japan über ein ausgefeiltes, allerdings auch sehr aufwändiges Konzept für die Schulverpflegung verfügt, steht Deutschland noch am Anfang. Das japanische Beispiel muss jedoch nicht kopiert werden, um ein qualitativ hochwertiges System zu realisieren. Bei uns bietet sich ein „entkoppeltes“ Verpflegungssystem an, das niedrige Kosten mit hohem Qualitätsniveau verbindet. Allerdings sind dafür rechtlich verbindliche Vorgaben und eine ausreichende Finanzierung unumgänglich.
Den vollständigen Artikel finden Sie in Ernährungs Umschau 09/08 ab Seite 528.
Eingereicht: 15. 2. 2008 Akzeptiert: 19. 05. 2008
PDF Artikel Download für Abonnenten: