Adipositas: Änderung der Darmflora nach Magen-Bypass
- 16.12.2012
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An der Medizinischen Klinik und Poliklinik III am Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden wurde erforscht, wie sich die Darmflora bei adipösen Menschen mit Diabetes mellitus Typ 2 nach einer Magen-Bypass- Operation verändert.
Die Forschungsergebnisse zeigen, dass drei Monate nach der Operation Bakterienarten fehlen, während andere hinzugekommen sind. Dies bewirkt einen für den Gesamtorganismus deutlich verbesserten Stoffwechsel. Doch die Veränderung birgt langfristig möglicherweise neue Risiken. Die menschliche Darmflora ist interindividuell unterschiedlich zusammengesetzt, unterschieden werden drei Besiedlungsmuster: Bacteroides, Prevotella oder Ruminococcus.
Der jeweilige Besiedlungs-Typ nimmt Einfluss auf die Nahrungsverwertung im Organismus. So macht der Bacteroides-Typ aus der Nahrung über die Bildung freier Fettsäuren signifikante Mengen Kohlenhydrate verfügbar. Ein Mensch dieses Typs neigt eher zu Adipositas. Hier knüpft die Forschung am Uniklinikum Dresden an. Was passiert mit der Darmflora, wenn sich ein Adipöser einer bariatrischen Operation, hier der Methode des Roux-en-Y-Magen-Bypass, unterzieht?
Die Darmflora der meisten adipösen Patienten gehörte vor der OP dem Bacteroides-Besiedlungs-Typ an, der Stoffwechselstörungen wie Diabetes mellitus Typ 2 und Adipositas begünstigt. Drei Monate nach der Operation zeigte sich: Die Darmflora hatte sich verändert und zeigte einen neuen Besiedlungs-Typ. Die Veränderung der bakteriellen Flora ist durch eine Reduzierung bestimmter Keime gekennzeichnet, während die Anzahl anderer Keime ansteigt. Aus dieser neuen Zusammensetzung resultiert eine deutliche Verbesserung der metabolischen Parameter, mögliche Folgerisiken müssen jedoch noch erforscht werden. Quelle: Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden, 12.11.2012
Den vollständigen Artikel finden Sie in Ernährungs Umschau 12/12 auf Seite 675.