G-BA-Entscheid: Blutzucker-Screening auf Schwangerschaftsdiabetes wird Kassenleistung

Bild: © fovito/Fotolia.comEine angemessene Behandlung mildert nachweislich die Folgen von Schwangerschaftsdiabetes für Mutter und Kind. Bisher wurde Schwangerschaftsdiabetes in Deutschland jedoch zu häufig nicht erkannt und daher auch nicht behandelt. Die Ursache hierfür sieht die Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG) darin, dass Schwangeren bis zum 3. März 2012 lediglich alle vier Wochen ein Urinzucker-Streifentest angeboten wurde, den Blutzucker-Suchtest konnten sie dagegen nur als Selbstzahlerleistung in Anspruch nehmen.

Nun hat der Gemeinsame Bundesausschuss der Ärzte und Krankenkassen (G-BA) beschlossen, zukünftig allen Schwangeren den Suchtest mit 50 g Glukose sowie bei erhöhten Werten eine weitere Diagnostik und Therapie als Kassenleistung anzubieten. Nach der verbindlichen Aufnahme des Screenings in die Mutterschaftsrichtlinien als Kassenleistung haben Frauen zwischen der 24. und der 28. Schwangerschaftswoche ab sofort Anspruch auf eine blutzucker-gestützte Früherkennung eines GDM.

Hintergrund: Bei fast 4 % aller werdenden Mütter in Deutschland stellen Ärzte die Diagnose Schwangerschaftsdiabetes. 2010 waren dies rund 24 000 Frauen, es ist aber davon auszugehen, dass die Zahl nicht diagnostizierter Fälle wesentlich höher liegt. Da Frauen in Deutschland heute später gebären und auch mehr wiegen als Schwangere in früheren Zeiten, steigt die Zahl der Fälle von GDM stetig.

Für werdende Mütter erhöht Schwangerschaftsdiabetes das Risiko von Bluthochdruck, Harnwegsinfekten oder einer Schwangerschaftsvergiftung (Eklampsie). Darüber hinaus haben sie häufiger Frühgeburten. Unbehandelt gebären Schwangere mit GDM übermäßig große Babys (Makrosomie), die häufiger über einen Kaiserschnitt zur Welt kommen. Mitunter leiden die Säuglinge unter einem Atemnotsyndrom, Unterzuckerungen oder Trinkschwäche; ihr Risiko für Übergewicht und Diabetes mellitus Typ 2 ist erhöht. Quelle: Deutsche Diabetes Gesellschaft und diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe, Pressemeldung vom 08.03.2012

Den vollständigen Artikel finden Sie in Ernährungs Umschau 04/12 auf Seite 190.

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