Universität Wien: Physiker bestimmen Speicherdauer von menschlichen Triglyzeriden

Univakuläre Fettzellen Bild: © Sebastian
Kaulitzki/Fotolia

Physiker der Universität Wien haben in internationaler Zusammenarbeit unter Leitung des schwedischen Karolinska Universitätsspitals und des Karolinska Instituts mithilfe der C-14-Methode untersucht, wie lange Fettsäuren in Form von Triglyzeriden im menschlichen Fettgewebe gespeichert werden.

Die Messung der Konzentration des auch natürlich vorkommenden, radioaktiven Spurenisotopes Kohlenstoff-14 (C-14) in organischen Stoffen erlaubt deren Entstehungszeitpunkt zu bestimmen. Die Untersuchungen ergaben, dass das durchschnittliche Alter von Triglyzeriden bei Normalgewichtigen bei 1,3 Jahren liegt und bestätigten damit frühere Vermutungen. Dieser Wert blieb bei Normalgewichtigen unabhängig von Geschlecht oder Alter gleich, auch verschieden große Fettzellen aus demselben Gewebe zeigten keine Unterschiede.

Deutliche Unterschiede bestanden jedoch zwischen normal- und übergewichtigen Probanden. Übergewichtige zeigten sowohl eine um ca. 50 % erhöhte Fettaufnahme als auch eine längere Speicherdauer von 2,1 Jahren. Fettzellen, die im menschlichen Körper besonders lange gespeichert worden waren, ließen sich zudem unter Laborbedingungen schwer zur Lipolyse (und daran anschließenden Oxidation der Fettsäuren) stimulieren.

Untersucht wurden auch Zusammenhänge zu Insulinresistenz und Fettstoffwechselstörungen. Bei insulinresistenten Personen war die Fettaufnahme zwar unverändert, aber die Speicherdauer verlängert. Patienten, die an familiär kombinierter Hyperlipidämie leiden, zeigten eine reduzierte Fettaufnahme und einen langsamen Abbau.
Literatur: Arner P, Bernard S, Salehpour M et al. (2011) Dynamics of human adipose lipid turnover in health and metabolic disease. Nature 478: 110–113. DOI: 10.1038/nature10426
Wissenschaftlicher Kontakt: Ass.-Prof. Mag. Dr. Peter Steier, Isotopenforschung, Universität Wien, Währinger Straße 17, 1090 Wien, peter.steier@univie.ac.at; homepage.univie.ac.at/peter.steier/ Quelle: Universität Wien, Pressemeldung vom 26.09.2011

Den vollständigen Artikel finden Sie in Ernährungs Umschau 11/11 auf Seite 592.

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