Coronakrise: Hoher Selbstversorgungsgrad sichert Lebensmittelversorgung auch in der Krise

Was vielen bis vor kurzem noch eine Selbstverständlichkeit zu sein schien, rückt angesichts der Coronakrise und der Berichte über Hamsterkäufe wieder in den Blickpunkt: die ausreichende Versorgung mit Lebensmitteln.

Sie ist laut Aussage des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) in Deutschland gesichert. Die Lebensmittellieferketten seien intakt und funktionierten auch grenzüberschreitend. Die deutsche Landwirtschaft produziere genug, um die Bevölkerung ernähren zu können. Gradmesser dafür ist der Selbstversorgungsgrad, der von der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung anhand einer Grafik dargestellt wird (• Abbildung). In Deutschland werden deutlich mehr Fleisch, Milch, Zucker und Kartoffeln erzeugt als wir für den Eigenbedarf benötigen. Bei Obst, Gemüse und Honig besteht hingegen höherer Importbedarf. Gerade bei Obst und Gemüse könnte es zu Lieferengpässen kommen. Getreide ist nur knapp unter der 100 %-Marke.

Noch nicht berücksichtigt sind in dieser Betrachtung u. a., welche Auswirkungen ein länger andauernder Einreisestopp für SaisonarbeiterInnen auf Preise und Verfügbarkeit der Lebensmittel haben wird. Der Bundesverband der Maschinenringe hat gemeinsam mit dem BMEL die Aktion www.daslandhilft.de gestartet, eine Vermittlungsplattform, die Arbeitgeber aus der Landwirtschaft aber auch Unternehmen in der LM-Kette und Arbeitnehmer (können sich freiwillig eintragen) schnell und unbürokratisch zusammen bringen soll. Das BMEL hat weitere Maßnahmen angekündigt, um die Versorgung sicherzustellen. -> www.bmel.de/SharedDocs/Pressemitteilungen/2020/054-coronapaket-der-bundesregierung.html 

Quellen:
- Bundesinformationszentrum Landwirtschaft (BZL), Pressemeldung vom 24.03.2020
- Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft, Pressemeldung vom 23.03.2020



Diesen Artikel finden Sie auch in ERNÄHRUNGS UMSCHAU 4/2020 auf Seite M189.

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