Medienumschau September 2015

Was der Mensch essen darf 
Ökonomischer Zwang, ökologisches Gewissen und globale Konflikte

Die 27 Autoren des Sammelbands thematisieren die gegenwärtigen und zukünftigen Perspektiven einer Ethik des Essens und Trinkens und damit ein sehr weit gespanntes Feld, das auch Aspekte einer fairen, ökologischen, ökonomischen und gesunden Ernährung beinhaltet. Dieser umfassende Anspruch an das „soziale Totalphänomen Ernährung“ kann auf 400 Seiten kaum erfüllt werden, wird von den Herausgebern aber auch nicht angestrebt. Die erforderliche Eingrenzung wird in der Einführung in die komplexe Thematik überzeugend begründet. So enthalten die 24 Beiträge, gegliedert in fünf Sektionen, neben Grundsätzlichem beispielhaft ernährungsethische Aspekte, die sich auf Mitteleuropa konzentrieren und vor dem Hintergrund globaler Verflechtungen bewertet werden. Auffallend, aber nicht überraschend, zieht sich das Thema Fleisch wie ein roter Faden durch (fast) alle Beiträge.

Der erste Teil zur Theorie einer ethischen Ernährung enthält überraschend viele praktische sowie philosophische Aspekte. In einer anspruchsvollen Weise wird zunächst eine Annäherung zwischen dem Zusammenhang von Ernährung und Wissen versucht, dann folgt ein Beitrag zur moralischen Ernährungskommunikation, die bemüht ist, mehr als nur das Gute und Böse zu identifizieren. Die dargelegte Einigkeit der nächsten zwei Autoren, dass eine ethische Ernährung durchaus mit dem Fleischverzehr vereinbar ist, könnte sich auch anders entwickeln, durch eine starke Zunahme der Anzahl von Menschen, die sich überwiegend oder ausschließlich pflanzlich ernähren, sowie durch die Einsicht, dass die Fleischproduktion in der Massentierhaltung nicht mehr zu verantworten ist.

Den vollständigen Artikel finden Sie auch in Ernährungs Umschau 09/15 auf Seite M552.