Lebensmittelkunde: Buchweizen – glutenfreies Pseudogetreide mit nussigem Geschmack

Buchweizen kennen wir eher aus der russischen Küche. Dort werden die Körner mit dem herb-nussigen Aroma geröstet, in Wasser gekocht und als Grütze gegessen. Diese „Gretschka“ ist eine häufige Beilage zu Fisch, Fleisch und Gemüse.

Ein kulinarisches Highlight ist Buchweizenauflauf mit Pilzen, und „Blini“ aus Buchweizenmehl sind das russische Pendant zu deutschen Pfannkuchen. Auch hierzulande gewinnt das Pseudogetreide zunehmend AnhängerInnen, denn die Anwendung ist vielseitig. Die dreikantigen Körner schmecken als Suppeneinlage, in Bratlingen und geröstet in Salat und Müsli. Buchweizenmehl eignet sich für Pizzateig, Waffeln, Muffins und Kuchen.

Buchweizen enthält mehr wertvolles Protein als Reis, Weizen oder Hirse. Weitere Inhaltsstoffe sind Vitamin E, B-Vitamine und Mineralstoffe wie Magnesium, Kalium und Eisen. Gluten ist nicht enthalten, daher ist das Pseudogetreide Buchweizen für Menschen mit Zöliakie eine Alternative zu glutenhaltigen Getreidearten. Kinder und empfindliche Erwachsene sollten nur geschälten Buchweizen essen. Denn in den Randschichten ist Fagopyrin enthalten. Der rote Farbstoff kann die Haut sensibler gegenüber Sonne machen und zu Hautschäden führen. Gekocht werden die Buchweizenkörner ähnlich wie Reis. Die Körner gründlich waschen, mit kaltem Wasser im Verhältnis 1:2 aufsetzen, aufkochen und bei kleinster Stufe und geschlossenem Deckel quellen lassen. Dabei sollte möglichst wenig umgerührt werden. Ist das Wasser verdunstet, den Buchweizen vom Herd nehmen und kurz ruhen lassen.

Buchweizen (Fagopyrum esculentum) ist ein Knöterichgewächs und mit Sauerampfer und Rhabarber verwandt. Er gehört nicht zur Familie der Süßgräser wie Weizen und andere Getreidearten. Die Pflanze ist einjährig und wird bis zu 60 Zentimeter hoch. Der Name leitet sich von den Früchten ab, die wie Bucheckern aussehen und wie Weizen verwendet werden.

Quelle: BZfE, Pressemeldung vom 15.07.2020



Diesen Artikel finden Sie auch in ERNÄHRUNGS UMSCHAU 9/2020 auf Seite M509.

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