Ernährungspolitik: Eckpunktepapier „Weg zur Ernährungsstrategie der Bundesregierung“
- 11.01.2023
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- Redaktion
Mit dem 10-seitigen Eckpunktepapier werden die inhaltlichen und prozeduralen Leitlinien für die künftige Ernährungsstrategie der Bundesregierung bestimmt. Ziel der Ernährungsstrategie ist es, einen Beitrag zur Transformation des Ernährungssystems zu leisten und die Rahmenbedingungen und Strukturen zu schaffen, dass sich alle Menschen in Deutschland gesund und nachhaltig ernähren können.
Die Strategie selbst soll bis Ende 2023 finalisiert und von der Bundesregierung beschlossen werden. Sie wird unter Einbindung der relevanten Akteure erarbeitet. Für diesen partizipativen, transparenten Prozess sind alle gefordert: Politik, Wissenschaft, Wirtschaft und Zivilgesellschaft.
Das Papier gliedert sich in drei strukturelle Kernpunkte:
- Gesundheitsförderliche und nachhaltige Ernährungsumgebungen schaffen
- Ressourcen- und klimaschonende Ansätze
- Stärkung der Ernährungskompetenz
Zentrale Ziele im Eckpunktepapier:
- eine stärker pflanzenbetonte Ernährung,
- weitere Reduzierung von Zucker, Fetten und Salz in verarbeiteten Lebensmitteln,
- effektive Reduzierung der Lebensmittelverschwendung, indem über die gesamte Kette Lebensmittelabfälle halbiert werden,
- Mahlzeiten in der Gemeinschaftsverpflegung sollen gesünder und nachhaltiger werden und die Standards der Deutschen Gesellschaft für Ernährung einhalten,
- erhöhter Anteil an saisonal-regional und ökologisch-klimafreundlich erzeugten Lebensmitteln in der Gemeinschaftsverpflegung.
→ www.bmel.de/DE/themen/ernaehrung/ernaehrungsstrategie.html
Quellen:
• BMEL, Pressemeldung vom 21.12.2022
• BMEL: Eckpunktepapier: Weg zur Ernährungsstrategie der Bundesregierung. 21.12.2022
#ErnährungswendeAnpacken
Konkrete Ziele und Budget für Umsetzung fehlen
Das Bündnis #ErnährungswendeAnpacken1 begrüßt, dass das Eckpunktepapier darauf abzielt, die Ernährungswende umfassend anzugehen, dass die Notwendigkeit einer deutlich pflanzlicheren Ernährung als zentraler Hebel für das Erreichen globaler Umwelt- und Nachhaltigkeitsziele benannt wird und auch die Bekämpfung der Ernährungsarmut einen hohen Stellenwert erhält.
Kritikpunkte sind, dass es an konkreten, messbaren Zielen und verbindlichen Maßnahmen fehlt. Es fehlt v. a. jegliche Aussage zur Finanzierung relevanter Handlungsfelder. Hinzu kommt, dass die Zuständigkeit für konkrete Maßnahmen teils nicht in der Zuständigkeit des Bundes liegt. Angesichts der sich verschärfenden Umwelt- und Gesundheitskrisen sowie Fragen der sozialen Gerechtigkeit benötigt es dringender denn je eine ambitionierte, von Beginn an ausreichend finanzierte Ernährungsstrategie.
Quelle: Slow Food Deutschland e. V., Gemeinsame Pressemeldung vom 21.12.2022
1 Das Bündnis #ErnährungswendeAnpacken wird getragen von 23 Organisationen, Verbänden und Fachgesellschaften aus Gesundheit, Sozialem, Ernährung und Umwelt.
Diesen Artikel finden Sie auch in ERNÄHRUNGS UMSCHAU 1/2023 auf Seite M5.