Nachhaltige Ernährung: Verbraucherzentralen veröffentlichen Fischratgeber
- 11.03.2020
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- Redaktion
Der Fisch-Ratgeber ist ein ausklappbares Booklet im Hosentaschenformat, das beim Einkauf von nachhaltig gefangenem Fisch helfen soll. Es wurde gemeinsam mit einem Experten für nachhaltige Fischereiprodukte – Manfred Krautter von der unabhängigen Nachhaltigkeitsberatung EcoAid – entwickelt und zeigt, welche Fischarten aus welchen Fanggebieten zurzeit „empfehlenswert“, „bedingt zu empfehlen“, „nicht zu empfehlen“ oder „absolut nicht zu empfehlen“ sind. Anhand farblich eingeteilter Kategorien bekommen Ratsuchende schnell einen Überblick.
Mehr als ein Viertel der Fischbestände ist überfischt, über die Hälfte bis an die Grenze ausgenutzt und 3 % sind bereits komplett erschöpft. Fisch wird zunehmend in Aquakulturen gezüchtet, doch wird dazu häufig Fischmehl aus Wildfang verfüttert. „Wer mit gutem Gewissen Fisch essen will, muss heutzutage sehr genau hinschauen“, sagt Silke Schwartau von der Verbraucherzentrale Hamburg. Schleppnetze auf dem Meeresboden und Beifang mit zigtausenden Delfinen, Seevögeln, Schildkröten und anderen Meeresbewohnern, die wie Müll entsorgt werden, trüben den Fischgenuss. Nur nachhaltige Fischerei mit verbindlichen Fangquoten und umweltschonenden Fangmethoden würde helfen, die Artenvielfalt im Meer zu schützen und gewährleisten, dass auch künftige Generationen noch Fisch auf dem Speiseplan haben.
„Immer mehr Verbraucher wollen nicht zu Lasten der Umwelt konsumieren. Doch nur ein Bruchteil der Fischereien ist bisher als nachhaltig zertifiziert, und manche Nachhaltigkeitssiegel versprechen mehr als sie tatsächlich halten“, so Schwartau. „Mit unserem Fischratgeber unterstützen wir Verbraucher beim nachhaltigen Fischeinkauf.“
Mehr Informationen zum Thema Fischeinkauf und ein PDF des Fisch-Ratgebers:
→ www.vzhh.de/fisch
→ www.vzhh.de/fischratgeber
→ www.verbraucherzentraleberlin.de/fischratgeber
Quelle: Verbraucherzentrale Hamburg e. V., Pressemeldung vom 22.01.2020
Diesen Artikel finden Sie auch in ERNÄHRUNGS UMSCHAU 3/2020 auf Seite M132.