Epidemiologie: Alkohol Risikofaktor für Darmkrebs

Das Trinken von Alkohol ist gesellschaftlich breit akzeptiert, obwohl Alkohol an der Entstehung von mehr als 200 Erkrankungen beteiligt ist, so die Autoren des „Alkoholatlas Deutschland 2017“. Leberschäden gehören dabei zu den weitgehend bekannten Folgen. Doch der vergleichsweise moderate Konsum von Alkohol erhöht auch das Risiko für eine Darmkrebserkrankung.

Darmkrebs gehört in Deutschland mit rund 64 000 Neuerkrankungen und etwa 26 000 Todesfällen pro Jahr zu den häufigsten Krebserkrankungen. „Der Zusammenhang zwischen hohem Alkoholkonsum und Darmkrebsrisiko ist mittlerweile durch zahlreiche Studien gut belegt“, sagt Prof. Dr. med. Christian TRAUTWEIN, Direktor der Medizinischen Klinik III der RWTH Aachen und Mediensprecher der Deutschen Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten (DGVS). Eine Auswertung von 14 prospektiven Kohortenstudien zeigte, dass bereits der Konsum von 100 g Reinalkohol pro Woche mit einem 15 %igen Anstieg des Darmkrebsrisikos einhergeht. Ein Standardglas Bier oder Wein enthält jeweils rund 10–12 g reinen Alkohol.

Die Metaanalyse zeigte auch, dass die Gruppe der stärksten Konsumenten im Vergleich zu den Probanden mit dem geringsten Alkoholkonsum ein um rund 50 % erhöhtes Darmkrebsrisiko aufwies. Auch moderate Trinker tun gut daran, pro Woche mindestens drei alkoholfreie Tage einzulegen, empfiehlt die DGVS.

=> Die zertifizierte Fortbildung in diesem Heft (ab S. M214) befasst sich mit der Verbreitung, den Folgen und der Therapie von Alkoholkonsum/-sucht in Deutschland.

Quelle: Deutsche Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten (DGVS), Pressemeldung vom 28.02.2018



Diesen Artikel finden Sie auch in Ernährungs Umschau 4/2018 auf Seite M183.

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