Regionale Ernährung: Bärlauch - Tipps fürs Sammeln

Bärlauch (Allium ursinum L.) ist eine ausdauernde, krautige Zwiebelpflanze aus der Familie der Liliengewächse. Er kommt wild in fast ganz Europa und Nordasien in Laub- und Auwäldern auf feuchten Böden vor.

Die Blätter treiben im März und April, je nach Höhenlage, einzeln dicht nebeneinander aus dem Boden. Sie sind deutlich in eine Blattfläche und einen dünnen, dreikantigen Blattstiel gegliedert. Die Blätter sind lindgrün, lanzettlich, am Ende spitz zulaufend. Ihre Oberseite ist glänzend, die Unterseite matt; die Adern treten leicht hervor und verlaufen parallel. Die Blätter knicken im frischen Zustand leicht ab und lassen sich sehr leicht verreiben. Dabei riechen die Bärlauchblätter stark nach Knoblauch. Die Blätter sollten vor dem Erblühen der Pflanze geerntet werden, da sie danach einen bitteren Geschmack annehmen.

Sammeln

Beim Sammeln ist Vorsicht geboten, denn es kann zur Verwechslung mit giftigen „Doppelgängern“ kommen. Jeden Frühling gibt es Vergiftungsfälle, die nicht selten tödlich enden. Die Blätter sollten blattweise geerntet werden. Wer ganze Flächen büschelweise ausreißt, riskiert eher, dass Blätter mitgeerntet werden, die nicht zum Verzehr geeignet sind. Verwechselt wird Bärlauch in heimischen Laub- und Mischwäldern immer wieder mit:

  • Herbstzeitlose
  • Maiglöckchen
  • Gefleckter Aronstab
  • Vielblütige Weißwurz
  • Giftige Garten-Tulpe
Bärlauch und zwei seiner giftigen Doppelgänger: Herbstzeitlose und Maiglöckchen. © AGES
Bärlauch und zwei seiner giftigen Doppelgänger: Herbstzeitlose und Maiglöckchen. © AGES
Fuchsbandwurm

Zudem empfiehlt die österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES), Bärlauchblätter vor dem Verzehr bzw. dem Einfrieren einzeln gründlich unter heißem, fließendem Wasser zu waschen. Der Grund: Es häufen sich Warnmeldungen, dass Bärlauchblätter mit Fuchsbandwurm-Eiern verunreinigt sein könnten. Fuchsbandwurm-Eier sind mit bloßem Auge nicht zu erkennen und überleben übliche Tiefkühltemperaturen von –18 °C. Erst bei Temperaturen um +60 °C werden die Eier abgetötet. Die Eier können beim Menschen eine lebensbedrohliche Erkrankung mit tumorartigen Wucherungen, meist in der Leber, auslösen, die sich erst viele Jahre nach der Infektion bemerkbar macht.

Quelle: AGES, Bärlauch. Zuletzt geändert 11.04.2018. URL: www.ages.at/themen/lebensmittelsicherheit/pflanzliche-lebensmittel/baerlauch/ Zugriff 12.03.19



Diesen Artikel finden Sie auch in Ernährungs Umschau 4/2019 auf Seite M189.

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